Kommunen in Not! LINKE informiert über katastrophale Finanzlage
Mit dem morgigen 1. Mai beginnt der sächsische Landesverband mit einer
Kampagne „Kommunen in Not!“.
„In den nächsten Wochen werden wir mit zahlreichen Informationsständen auf
den Straßen und Märkten in Sachsen vor Ort sein. Denn für jeden Bürger ist
am Zustand von Kindergärten, Schulen, Bibliotheken, Spielplätzen,
Parkanlagen, Straßen oder Schwimmbädern sichtbar: Die Lage der öffentlichen
Kassen in Sachsen ist katastrophal. Und massive Einbrüche in den Zuweisungen
des Landes werden die Einnahmen der Kommunen von 5.348 Millionen Euro im
letzten Jahr auf 4.420 Millionen Euro im Jahr 2012 weiter schrumpfen lassen.
Allerdings sieht die Staatsregierung darin kein Problem. Ein von der
Fraktion DIE LINKE im Landtag geforderte Kommunalfinanzkonzept zur
Kompensation der drastischen Einnahmeverluste der Kommunen infolge der
Wirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde abgelehnt.
Die Ursachen der gegenwärtigen Lage sind klar. Die gemeinsam verfolgte
Politik von Bund und Ländern hat die staatlichen Einnahmen seit Ende der
neunziger Jahre ausgehöhlt. Als Beispiele seien hier nur die seit 1997 nicht
erhobene Vermögenssteuer, die Absenkung der Körperschaftssteuer, die
mehrfache Absenkung der Einkommensteuer oder die Abschaffung der
Gewerbekapitalsteuer genannt. Wenn jetzt die FDP noch immer von
Steuersenkungen spricht, ist das schlicht unseriös.
Mit einem Schutzschirm für Kommunen wollen wir erreichen, dass die Kommunen
in den nächsten Jahren ihre Handlungsfreiheit erhalten. Die dafür
erforderlichen Maßnahmen sind die bedingungslose Auflösung des
Vorsorgevermögens, die Aufstockung der allgemeinen Schlüsselzuweisungen und
die Ausreichung einer kommunalen Investitionspauschale durch das Land. Für
den erfolgreichen Kampf um die kommunale Selbstverwaltung ist der gemeinsame
Widerstand mit von Kürzungen Betroffenen notwendig.
Darüber werden wir morgen beginnend informieren.“