Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler
Ich halte den Rücktritt für konsequent und die Entscheidung spricht für den Charakter von Horst Köhler. Ob die Äußerungen tatsächlich einen
Rücktrittsgrund darstellen, wage ich aber zu bezweifeln. Viel eher sollten
sie ein Denkanstoß für die Regierung sein, die längst überfällige -
ehrliche – Diskussion über das außenpolitische Handeln der Bundesregierung
zu führen und entsprechend dem Willen der Mehrheit der Bevölkerung in
Deutschland, im Bundestag nicht mehr für Kriegseinsätze zu votieren.
Es bleibt festzuhalten, dass Horst Köhler erstmals die ökonomische
Begründung für den Kriegseinsatz in Afghanistan ausgesprochen und offen und
ehrlich benannt hat. Seit Jahren haben wir als LINKE darauf aufmerksam
gemacht, dass der Krieg keine selbstlose Friedensmission ist, sondern Märkte
im Ausland absichert. Genauso steht es auch im Koalitionsvertrag von der
CDU/FDP-Regierung.
Mit Köhlers Rücktritt hat sich die Regierungskrise der CDU-FDP-Koalition
vertieft.