Innenminister in Erklärungsnot – Polizeireform über Köpfe der Polizistinnen und Polizisten hinweg, so geht’s nicht!
Zur Medienberichterstattung über die Kritik der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) an der Informationspolitik des sächsischen Innenministeriums bei der Erarbeitung künftiger Aufgaben- und Organisationsstrukturen der Polizei und der dazu berufenen Expertenkommission erklärt der innenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Rico Gebhardt: Es war unser Anliegen in mehreren parlamentarischen Aktivitäten, dass der Innenminister die sächsische Landespolizei einer grundlegenden Aufgabenkritik unterzieht, bevor er über Personal und Finanzen entscheiden lässt. Diese Chance ist zum wiederholten Male vertan. Nun kommt erschwerend hinzu, dass die Interessenvertreter der sächsischen Polizistinnen und Polizisten bei den grundsätzlichen Entscheidungsfindungsprozessen zu Statisten degradiert werden. Externe Berater schlagen vor, das Kabinett entscheidet, und alles hat zu folgen, so die klare Botschaft aus dem Sächsischen Innenministerium.
Wir fordern die uneingeschränkte aktive Einbeziehung der Interessenvertretungen der sächsischen Polizistinnen und Polizisten in die Planungs- und Entscheidungsprozesse für eine zukünftige Aufgaben- und Personalstruktur. Und das kann nicht nachträgliche Kenntnisnahme bedeuten!
In Erklärungsnot befindet sich jetzt der sächsische Innenminister, da er gegenüber den Mitgliedern des Innenausschusses des Sächsischen Landtages erklärt hat (nochmal in der aktuellen Ausschusssitzung bekräftigt), dass die Interessenvertretungen der sächsischen Polizistinnen und Polizisten in alle Entscheidungsfindungen und Prozesse einbezogen waren. Die Verlautbarungen der DPolG lassen einen anderen Schluss zu. Dazu werden wir kritisch nachfragen!