Für mich sind weder Gauck noch Wulff als Bundespräsident wählbar
Für mich und für die LINKE. Sachsen sind weder Christian Wulff noch Joachim Gauck als Bundespräsident wählbar, denn beide vertreten Positionen, die ich nicht teile. Entscheidend dafür, dass ich, als Mitglied der Bundesversammlung, den Kandidaten Joachim Gauck nicht als gemeinsamen Kandidaten der Oppositionsparteien unterstützen kann, sind Gründe, die mit gesellschaftspolitischen Positionen von Herrn Gauck zu tun haben. So vertritt Herr Gauck weder bei Themen der sozialen Gerechtigkeit noch bei dem Thema Kriegseinsatz eine Position, die ich von einem Bundespräsidenten erwarte. Gauck ist ein Kandidat von dem man keine Kritik an der sozialen Schieflage und über den Abbau von Bürgerrechten hört, nichts zu den Ungerechtigkeiten der Gegenwart, nichts zur Ökologie.Eine soziale Stimme, die Wertschätzung und Verteidigung des Sozialstaatsgebots und der sozialen Grundrechte, die Wortführerschaft für die von sozialer Ausgrenzung betroffenen und bedrohten Bevölkerungsschichten ist etwas, was ich von jedem zukünftigen Bundespräsidenten erwarte.
Außerdem erwarte ich von einem Bundespräsidenten, dass er die nichtmilitärische Lösung von Konflikten, auch geopolitischen und globalen wirtschaftlichen Interessenkonflikten, zum obersten nationalen Interesse erklärt und entsprechend die weltweiten Einsätze der Bundeswehr zu beenden hilft. Auch in dieser Frage hat Joachim Gauck bislang nicht Anlass gegeben, dies von ihm künftig zu erwarten. Er war für den Irakkrieg und ist für den Afghanistankrieg.
Herr Gauck hat Verdienste in der Aufarbeitung der Geschichte der DDR, aber er hat keine Antworten auf die drängenden Probleme der Menschen von heute. Einen solchen Bundespräsident zu wählen erscheint mehr als unangemessen zu sein und nur um die Bundesregierung zu „ärgern“ ist mir meine politische Glaubwürdigkeit zu wichtig.
Die einzige Alternative ist unsere Kandidatin Luc Jochimsen: Sie ist eine klare Kriegsgegnerin und kämpft für soziale Gerechtigkeit.