Ja zu weniger Polizeiverwaltung, Nein zum Abbau von Polizeirevieren
Laut Bericht der „Leipziger Volkszeitung” hat die von Sachsens Innenminister Ulbig eingesetzte Experten-Kommission zur „Polizeireform“ erste Ergebnisse „ausgebrütet“.
Erst am Donnerstag habe ich im Innenausschuss darauf hingewiesen, dass es gut und richtig wäre, die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vor der Beschlussfassung zum Haushaltsplan zu erfahren, weil damit verlässliche Entscheidungen möglich sind. Gegen eine Reduzierung der Zahl der Polizeidirektionen haben wir nichts einzuwenden, die nun vorgeschlagene Zahl entspricht dem Zustand bis 1990. Wir lehnen jedoch einen Abbau von Polizeirevieren strikt ab, weil damit die Polizei nach und nach aus der Fläche verschwindet. Eine Halbierung der Zahl der Reviere hätte verheerende Auswirkungen auf das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und würde die öffentliche Sicherheit objektiv beeinträchtigen.
Unsere Forderung lautet seit langem, dass es eine Aufgabenkritik zur Arbeit der Polizei in Sachsen geben muss, um daraus die notwendigen Schlussfolgerungen für die Strukturfragen zu ziehen. Das scheint immer noch nicht geschehen zu sein, die Vorschläge sind offenkundig vorrangig darauf ausgerichtet, die Struktur der Polizei dem Stellenabbau anzupassen. Denn der beschlossene Abbau von 2441 Stellen bis 2019 wird nicht ausreichen, wenn der Landesdienst insgesamt auf 70 000 Stellen geschrumpft werden soll, wie es Ministerpräsident Tillich vor einem Jahr als Zielmarke formuliert hat. Zunächst aber muss geklärt werden, wie viel Polizei in Sachsen wo gebraucht wird – dazu verlangen wir Antworten der Staatsregierung.