Linkes Profil

Die Sozialdemokrat­en rück­en nach links. Zumin­d­est in Großbri­tan­nien, so die Befürch­tung von Ex-Pre­mier Tony Blair, nach der spek­takulären Wahl von Ed Miliband („Red Ed“) zum Parte­ichef von Labour. New Labour ist Geschichte. Auch die deutschen Sozialdemokrat­en waren die let­zten 12 Monate um Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung bemüht. Auf dem SPD-Parteitag Ende Sep­tem­ber in Berlin erk­lärte Parte­ichef Sig­mar Gabriel diesen Prozess der Aufar­beitung nun für abgeschlossen und beeilte sich, mit hefti­gen Worten, die soziale Kälte der aktuellen Bun­desregierung zu geißeln. Nun ja.

Linke Poli­tik ist nicht nur, die anderen zu kri­tisieren. Es ist zwar richtig und wichtig, sprich­wörtlich den Fin­ger in die Wunde zu leg­en, poli­tis­che Fehlentschei­dun­gen zu benen­nen und dage­gen mit aller Kraft anzukämpfen. Aber eben­so uner­lässlich ist es, gle­ichzeit­ig deut­lich zu sagen, wofür man ste­ht. Mach­bare Vorschläge zu unter­bre­it­en und per­son­elle Alter­na­tiv­en anzu­bi­eten, gehört auch zu link­er Poli­tik. Die Men­schen wollen nicht nur, dass etwas infrage gestellt wird, sie wollen Lösun­gen. Auch die oppo­si­tionelle SPD unter Sig­mar Gabriel sollte sich gele­gentlich daran erin­nern.
DIE LINKE in Sach­sen trägt dem Rech­nung und grün­dete u.a. im August das Lan­des­fo­rum Alter­na­tive Wirtschaft­spoli­tik. Zudem wird auf dem näch­sten Lan­desparteitag am 13. Novem­ber das wichtige Feld der Energiepoli­tik in den Mit­telpunkt gerückt. Denn mit ein­er eige­nen Energies­trate­gie sowie Vorschlä­gen für wirtschaft­spoli­tis­che Alter­na­tiv­en wer­den wir sagen, wohin wir wollen. Es geht dabei um nichts weniger als den sozial-ökol­o­gis­chen Umbau der Gesellschaft, in der wir zukün­ftig als Partei mehr poli­tis­che Ver­ant­wor­tung übernehmen wollen.