CDU-Bandmann auf sicherheitspolitischer Geisterfahrt / Innenminister muss Parteifreund stoppen und Polizei stärken
Zu den Ausführungen Volker Bandmanns, Mitglied der CDU-Fraktion, in der Freien Presse von heute zur Grenzkriminalität sagt der Sprecher für Innenpolitik der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Wer die Situation der Sächsischen Landespolizei im Parlament schönredet und jegliche berechtigte Kritik der Opposition am Personalabbau und an der geplanten sogenannten Dienststellenreform zurückweist, um sich wenige Tage später via Presse über eine weiter steigende Grenzkriminalität zu beschweren, lebt offensichtlich in einer Parallelwelt. Die Forderung des CDU-Politikers Bandmann, „lagebedingte Grenzkontrollen“ einzuführen, ist populistisch und dient wohl nur dazu, von eigenen gravierenden Fehlentscheidungen und Versäumnissen der seit 20 Jahren im Freistaat Sachsen regierenden CDU im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung abzulenken. Darüber hinaus kommt der Ruf nach Grenzkontrollen einer kaum verdeckten Schuldzuweisung an die polnische und tschechische Seite gleich.
Mit seinen unrealistischen Forderungen bedient Herr Bandmann nichts weiter als die Stammtische. Ich empfehle dem CDU-Politiker, die Protokolle der Anhörungen zu diesem Thema und die Ergebnisse unserer Großen Anfrage zum Thema „Die Sächsische Landespolizei – Im Jahre 2010 auf der Höhe ihrer Aufgaben?“ zu studieren. Was derzeit im grenznahen Raum geschieht, ist das Ergebnis ihres Versagens und ihres völlig destruktiven Ansatzes in der zukünftigen Ausrichtung der Sächsischen Landespolizei! Sie schlagen mit dem Sparhammer auf die Polizistinnen und Polizisten ein und kürzen bis es quietscht, um sich hinterher darüber zu beschweren, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung in Sachsen nicht mehr gewährleistet werden kann. Das ist doch schizophren.
Ich fordere den Sächsischen Innenminister auf, der sicherheitspolitischen Geisterfahrt seines Parteikollegen Bandmann Einhalt zu gebieten und die drastischen Hinweise der Gewerkschaft der Polizei, der DPolG und des Bundes der Kriminalbeamten zur Situation in Sachsen sehr ernst zu nehmen. Nicht die markigen Worte eines irrlichternden innenpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, sondern die Erfahrungen der Polizistinnen und Polizisten und ihrer Vertretungen sollten Eingang in die Planungen für eine leistungsfähige Landespolizei finden.