Mein Grußwort bei der Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbandes Sachsen

Sehr geehrte Damen und Her­ren,

zunächst darf ich mich her­zlich für die Ein­ladung bedanken.
Ich möchte Ihnen namens unseres Frak­tionsvor­sitzen­den Her­rn Dr. Hahn und der Links­frak­tion im Säch­sis­chen Land­tag die besten Wün­sche zur 11. Delegierten­ver­samm­lung über­mit­teln, auch wenn sie sich langsam dem Ende neigt.

Vor allem, möchte ich mich bei Ihnen, Herr Bos­sack, bedanken, für das was Sie per­sön­lich, in ihrer Funk­tion als Vor­sitzen­der des Lan­des­feuer­wehrver­ban­des Sach­sen, seit 1994, für die säch­sis­che Feuer­wehr geleis­tet haben. Respekt und Hochachtung für diese Leis­tung.

Wed­er ich, noch andere Frak­tion­skol­legin­nen und Kol­le­gen gehören ein­er Berufs- oder Frei­willi­gen Feuer­wehren an. Jedoch wis­sen wir, wie wichtig, ja unverzicht­bar die Feuer­wehr ist.

Sie alle übernehmen wichtige Auf­gaben:

 Sie löschen und ret­ten im Not­fall, klar!
 Sie tra­gen somit zur Sicher­heit der Bevölkerung bei, auch klar!
 Sie übernehmen Auf­gaben der Jugen­dar­beit, was nicht allen klar ist!
 Sie sind in vie­len kleinen Ortschaften so was wie das kul­turelles Zen­trum oder Leben in der Gemeinde, was Großstädter nicht klar ist.
 Somit besitzen Sie einen iden­titätss­tif­ten­den Charak­ter mit ihrer Tätigkeit.
 Und, Sie leis­ten mit­tler­weile als Mit­glieder von gewählten kom­mu­nalen Inter­essen­vertre­tun­gen auch einen Anteil an der poli­tis­chen Wil­lens­bil­dung in ihren Gemein­den.

Das alles tun Sie entsprechend Ihrer Möglichkeit­en und dafür gebührt Ihnen mein Dank, der Dank mein­er Frak­tion – eigentlich müsste es heißen, der Dank der Gesellschaft.

Ent­täuscht bin ich davon, dass Ihnen Lan­despoli­tik­er, im Wahlkampf Wohltat­en ver­sprachen und hin­ter­her auf die Kom­munen zeigen, sie mögen sie doch bitte bezahlen

Die Poli­tik muss ins­ge­samt mehr für die Feuer­wehr tun.

Hier stellt sich die Frage ob eine Imagekam­pag­nen, wie die der säch­sis­chen Regierung „Helden gesucht“ hil­fre­ich sind, um gegen Mit­glieder­schwund anzukämpfen bzw. ob das Prob­lem über­haupt beim Image der Feuer­wehr liegt?

Meine Frak­tion sieht eine andere Prob­lem­lage:

Die Nach­wuch­sprob­leme kön­nen nur gelöst wer­den, wenn die Prob­leme der Frei­willi­gen Feuer­wehr gelöst wer­den.
Wir als LINKE sehen eine Lösung darin, mehr Anreize und Anerken­nung für das ehre­namtliche Engage­ment in der Frei­willi­gen Feuer­wehr zu schaf­fen, da wär eine Feuer­wehrrente wie in Thürin­gen ein Schritt in die richtige Rich­tung gewe­sen.

Neben der Erhöhung der Anreize braucht es eine klare Auf­gabenkri­tik. Aus unser­er Sicht sollte eine Konzen­tra­tion auf Ker­nauf­gaben erfol­gen, um so eine Ent­las­tung der Frei­willi­gen Feuer­wehren zu erre­ichen.

Außer­dem müssen Kom­munen in der Regel eine fast hun­dert­prozentige Förderung, ohne Eigenan­teil erhal­ten, für die notwendi­ge Tech­nik und Aus­rüs­tung. Denn die Bewäl­ti­gung der Auf­gaben der Feuer­wehr darf nicht von der finanziellen Lage der Kom­munen abhängig sein. Tech­nik und Aus­bil­dung müssen auf dem neusten Stand sein, um die Sicher­heit für die Bevölkerung und für Sie selb­st zu gewährleis­ten.
Die von mir genan­nten Punk­te wür­den aus Sicht der LINKEN Ihnen allen weit mehr helfen und ihre tägliche Arbeit unter­stützen als die Imagekam­pagne der Staat­sregierung.

Der Nachteil wäre, dass unsere Vorschläge mehr Geld kosten wür­den, als die Werbe­mit­tel für die Kam­pagne „Helden gesucht“. Jedoch leis­ten wir uns mit dem neuen Haushalt 2011/2012 eine Wer­bekam­pange zur Ein­führung ein­er Dachmarke für den Freis­taat Sach­sen, die mehr als 25 Mil­lio­nen Euro kosten soll. Geld wäre schon da, man muss es nur anders ein­set­zen.

Ich wün­sche dem neu gewählten Vor­sitzen­den und seinem Vor­stand, dass sie sich gemein­sam auch in Zukun­ft für Ihre Belange und Sor­gen der säch­sis­chen Feuer­wehrfrauen und –män­ner ein­set­zten. Das bohren von dick­en Bret­tern ist lang­wierig, jedoch meist erfol­gre­ich.
In mir und mein­er Frak­tion, wer­den sie immer einen Ansprech­part­ner find­en, der ein offenes Ohr für Ihre Anliegen hat.