Keine kommunale Zusammenarbeit!
Von Rico Gebhardt, Landesvorsitzender
Der Beschluss
Auf ihrem Bundesparteitag im November fasste die CDU den Beschluss, dass es „keine kommunale Zusammenarbeit mit der Linkspartei“ geben dürfe. Damit wolle man verhindern, dass sich die „Linkspartei als Koalitionspartner von demokratischen Parteien etabliert“. Ob sich SPD und Grüne an diesen Parteitagsbeschluß der CDU halten werden, muss man abwarten. Doch selbst in ihren eigenen Reihen hat die CDU große Mühe, diese skurrile Position konsequent umzusetzen.
Vor Ort
Mitte Oktober 2010 unterschrieben die Fraktionsvorsitzenden der CDU, der Freien Wähler, der LINKEN, der FDP und der SPD im Kreistag von Görlitz einen gemeinsamen Brief an Ministerpräsident Tillich (CDU), in dem sie die finanzielle Not ihres Landkreises thematisieren und davor warnen, dass Pflichtaufgaben nicht mehr realisierbar sind, wenn nicht der Freistaat die Finanzierung der Kommunen endlich deutlich verbessert.
Der Profi
Prominentestes Mitglied der Görlitzer CDU-Kreistagsfraktion indes ist Michael Kretschmer, sächsischer Generalsekretär seiner Partei und stellvertretender Fraktionsvorsitzender in der CDU-Bundestagsfraktion. Ein ganz hohes Tier, sozusagen. Und doch ließ Kretschmer zu, dass der Kreistagsfraktionschef der CDU seine Unterschrift neben die einer LINKEN setzte. Denn, nirgendwo gibt es so regelmäßig fraktionsübergreifende Zusammenarbeit u.a. zwischen CDU und LINKEN wie auf kommunalpolitischer Ebene. Nicht immer und auch nicht überall, aber es gibt sie. Diese mehr oder weniger losen Bündnisse entstehen vorwiegend bei konkreten einzelnen Sachthemen und nicht qua Parteitagsbeschluss. Man darf nun gespannt sein, ob und wie die Parteibasis der CDU diesen Beschluss umsetzen wird. Ich empfehle, holt euch dabei Rat von Michael Kretschmer, der kennt sich aus!