Bunte Bildchen und schicke Filmchen statt öffentlicher Sicherheit und Ordnung im Freistaat Sachsen
Zur heutigen Pressekonferenz der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Sachsen zum „Diskussionspapier zu den Ergebnissen der Aufgabenkritik – Projekt ‚Polizei.Sachsen.2020’“
Nachdem nun die vierwöchige Frist abgelaufen ist, in der Beamtinnen und Beamte sich via Internet zu diesem Papier äußern konnten, war und ist es legitim, dass die GdP ihren Standpunkt darlegt, auch unter dem Gesichtspunkt, dass Staatsminister Ulbig heute eine „Goodwilltour“ oder besser „Werbetour“ durch den Freistaat beginnt, in dem er für sein Papier werben möchte. Es bleibt festzustellen, dass er sich diese Tour hätte sparen können, wenn er mit den Interessenvertretungen der sächsischen Polizei gesprochen hätte. Dass dies nicht erfolgte und noch schlimmer, diese in die Erarbeitung seines Papiers überhaupt nicht einbezogen waren, ist aus unserer Sicht ein Skandal ersten Ranges.
Die Reduzierung auf bunte Bildchen und schicke Filmchen sowie fehlende Objektivität und Tiefe der Betrachtungen bei der Erstellung des Diskussionspapiers muss sich Ulbig zu Recht vorwerfen lassen, nur eben diesmal nicht von uns, sondern von seinen Beamtinnen und Beamten. Das Bild, welches Hagen Husgen von der GdP zeichnete, stimmt mit unseren Einschätzungen nahtlos überein, und deshalb finden seine mehr als berechtigten Forderungen „Stellenabbau sofort beenden, vollumfängliche Aufgabenkritik, Erstellung eines Leitbildes zur sächsischen Landespolizei, welches durch den Sächsischen Landtag beraten und beschlossen wird sowie die Erweiterung eines Einstellungskorridors, der sichert, das wenigstens die zukünftigen Altersabgänge bei der sächsischen Landespolizei kompensiert werden“, unsere vollste Unterstützung, sind es doch Forderungen, die wir seit Jahr und Tag in einer Vielzahl von Anträgen und anderen parlamentarischen Initiativen erheben.
Wir fordern Staatsminister Ulbig auf, sich sofort und ohne Bedingungen mit Interessenvertretungen der sächsischen Polizistinnen und Polizisten an einen Tisch zu setzen und ein Papier vorzulegen, das der Bedeutung und Wichtigkeit des Themas entspricht. Harte Fakten, ungeschminkte und gründlich analysierte, die öffentliche Ordnung und Sicherheit sowie die Polizistinnen und Polizisten in den Fokus der Betrachtungen stellen, müssen auf den Tisch – statt einer Sicherheitspolitik nach Kassenlage.
Wir sichern den Interessenvertretungen der sächsischen Polizei unsere Unterstützung bei ihren berechtigten Forderungen zu, damit Sachsen ein sicheres Bundesland ist. Mit der jetzt angedachten Politik der Staatsregierung wird diese selbst zum Sicherheitsrisiko Nr. 1.