Amnesie vor U‑Ausschuss in Immobilienaffäre – Zeuge muss „nachsitzen“ / Vernehmung von Klockzin beantragt
Zur heutigen Zeugenvernehmung:
Die Immobilienaffäre um die Riemannstraße 52 – das Schlüsselthema im „Sachsensumpf“ – belastet das Leipziger Rathaus immer schwerer: Die entscheidende Akte mit über 500 Seiten rund um den umstrittenen Investitionsvorrangbescheid, der zum Verkauf der Immobilie zum halben Marktwert führte, wurde von der Stadt dem Untersuchungsausschuss nicht übermittelt. Sie liegt nur als Kopie von der Polizeidirektion Leipzig vor – die Abteilung 26 der Kripo führte Ermittlungen in dieser Sache.
Dass sich der ehemalige Leiter des Referates für besondere Investitionen der Stadt Leipzig heute vor dem Landtags-Untersuchungsausschuss in eine fast schon beispiellose Zeugen-Amnesie flüchtete und rein gar nichts zu wissen vorgab, passt ins Bild. Der Ausschuss beschloss daher ein „Nachsitzen“ des Zeugen im neuen Jahr, bis dann möge er sich ordentlich vorbereiten. Der Landesrechnungshof hatte in seinem Sonderbericht bereits die desolate Aktenlage der Stadt Leipzig bei diesem Thema bemängelt.
Wir haben heute den Beweisantrag auf Zeugenvernehmung des früheren leitenden Angestellten der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft LWB, Martin Klockzin, eingebracht, der bekanntlich eine Schlüsselfigur in der Korruptions- und Aktenaffäre ist. Es wird jedenfalls den Verantwortlichen in dieser Immobilienaffäre nicht gelungen, durch Vertuschen und Verschweigen den Untersuchungsausschuss an der notwendigen Aufklärung zu hindern.