Koalition demontiert und demotiviert Polizei – Aktuelle Debatte ergab keine Argumente für unsinnige Strukturreform
Das Fazit der aktuellen Landtagsdebatte „Nur noch Dienst nach Vorschrift? Sachsens Polizei braucht keine „Bescherung“ durch Mehrarbeit und Einkommens-Klau!“ auf Antrag der LINKENDer Diskussionsbeitrag der Koalition war genau so flach und inhaltleer wie das vom Innenminister vorgelegte Diskussionspapier „Projekt ‚Polizei.Sachsen.2020‘“.
Auch dieser Innenminister nannte keine anderen Argumente als die durch die Koalition gebetsmühlenartig wiederholten Sparzwänge. Alle anderen von Innenminister und Vertretern der Koalition genannten Gründe, die sächsische Polizei in einen nicht einsatzfähigen Zustand zu versetzen, ihre Attraktivität ins Bodenlose zu treiben, den Krankenstand weiter zu erhöhen und die Motivation der Beamtinnen und Beamten zu unterminieren, waren schmückendes Beiwerk ohne inhaltliche Tiefe.
Wenig überzeugende und überaus schwache Argumente lassen uns um so mehr an unseren Forderungen festhalten, in denen wir im Übrigen mit den gewerkschaftlichen Vertretungen der sächsischen Polizei übereinstimmen, die bedauerlicherweise in die laufenden Planungen der Staatsregierung zu keiner Zeit einbezogen waren.
Wir fordern eine sofortige Aussetzung des Stellenabbaus bei der sächsischen Polizei, eine umfängliche Aufgabenkritik vor weiteren unsinnigen Struktur- und Personalreformen, Erstellung eines belastbaren und nachhaltigen Leitbildes mit einer umfänglichen Beratung und einer Beschlussfassung durch den Sächsischen Landtag. Dazu muss ein Einstellungskorridor gehören, der zumindest die Altersabgänge kompensiert, und natürlich die ersatzlose Abkehr von einer Streichung der Sonderzahlungen, die eine Senkung des Jahreseinkommens der Polizistinnen und Polizisten bedeuten würde.
All dies kann und muss Voraussetzung für eine mögliche Anpassung von Struktur und Personal der Polizei an die demografische und finanzielle Situation des Freistaates sein.