Konversion statt Rüstung – keine Schließung von Bundeswehr-Standorten in Sachsen ohne neue Perspektive!
Zur von der CDU/FDP-Koalition mit ihrem Antrag „Klares Bekenntnis zu unseren Soldatinnen und Soldaten – Sächsische Bundeswehrstandorte erhalten“ (Drucksache 5/4805) entfachten Debatte, die heute auf der Tagesordnung des Landtags steht:
Die CDU/FDP-Koalition wirft mit ihrem Antrag das Bekenntnis zu weltweiten Kriegseinsätzen der Bundeswehr mit dem Plädoyer für den Erhalt von sächsischen Bundeswehr-Standorten in einen Topf. Das ist unredlich. Auch deshalb weil sich nicht zuletzt am Beispiel der inzwischen geschlossenen Kaserne in Schneeberg gezeigt hat, dass mit vollmundigen Bekenntnissen am Ende wenig erreicht wird, wenn es keinerlei Plan für die Zeit danach gibt.
Daher sollte sich der Freistaat Sachsen bei der Bundesregierung für ein Konversionsprogramm stark machen, denn ohne einen Umbau Richtung neuer ziviler Nutzungszwecke sind Standortschließungen und Personalkürzungen aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen für die sächsischen Regionen nicht zumutbar. Deutschland braucht eine andere, friedlichere Außenpolitik – dass sich weit überdurchschnittlich viele junge Ostdeutsche aufgrund von wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit beim Militär verpflichten und ihr Leben riskieren, muss ja wohl nicht auch noch bejubelt werden …
Deshalb ist für uns klar: Keine deutsche Beteiligung an Auslandskriegseinsätzen, tiefgreifende Abrüstung – eine unmittelbare Bedrohung existiert nicht –, Konzentration auf Landesverteidigung im Bündnis. Deshalb habe ich in meiner Rede gesagt: „Ich erwarte deshalb vom Sächsischen Landtag und vor allem vom Bundestag, dass es bei einer Standortschließung auf jeden Fall einen tragfähigen Plan zur Umnutzung von ehemaligen militärischen Anlagen gibt. Diese Forderung muss jetzt aufgemacht werden und nicht erst hinterher, wenn die Standorte bereits geschlossen sind. Eine Kommune allein kann eine solche immense Aufgabe nicht bewältigen. Hier muss der Bund Verantwortung übernehmen.