Landesvorstand diskutiert innovatives Konzept zur Hochschulentwicklung
Auf seiner regulären Sitzung am Freitag Abend diskutierte der Landesvorstand
der sächsischen LINKEN ein vom hochschulpolitischen Sprecher der Fraktion
DIE LINKE, Gerhard Besier, zur Diskussion gestelltes Papier mit dem Titel
„Zur Hochschulentwicklung in Sachsen“.
Die sogenannte „Bildungsrepublik Deutschland“ wird auf jeden Fall nicht in
Sachsen geschaffen! Schon die Investitionen des Bundes bleiben weit hinter
den angekündigten Eckdaten. Sachsen nimmt aber mit seinem erfolgreich als
vorbildlich verkauften Sparhaushalt in der Kürzungspolitik – auch auf dem
Sektor Wissenschaft und Forschung – eine negative „Vorreiterstellung“ ein.
Das Hochschulkonzept der Staatsregierung basiert offenbar auf Kaffeesatz,
Annahmen und Vermutungen, nur so lässt sich erklären, wie die
Staatsregierung mittelfristig etwa ein Viertel des heutigen
Haushaltsvolumens einsparen zu können, weil laut Prognosen zum Einen –
trotz deutschlandweiter Anwerbung – die Studierendenzahlen sinken, zum
Anderen durch Exzellenzinitiativen und Kooperationen mit der Industrie den
Hochschulen neue Mittel zufließen würden. Das ist auch dahingehend kritisch
zu sehen, da die Bedürfnisse und Interessen der Wirtschaft und Industrie zu
einer klaren Ökonomisierung der Hohen Schulen führen werden.
Das Papier zur Hochschulentwicklung weist dagegen neue Wege auf. Statt
Rasenmäherkürzung wäre ein Ausbau etwa bestimmter Bereiche des Bafög-Systems
zu überdenken: Die besten Absolventen eines Studiengangs sollten das Angebot
eines staatlichen Stipendiums (1.000 Euro) für drei Jahre erhalten, um zu
promovieren. Das Land muss dazu eine Initiative entwickeln, um das BAföG breiter aufzustellen.
Unser Vorschlag ist, ein Hochschulkonzept zu entwickeln, das als Ziel haben
sollte, Sachsens zentrale Lage in Europa zu nutzen und sich somit zum
mitteleuropäischen Bildungszentrum zu entwickeln und als
grenzüberschreitendes Gravitationszentrum seine Stärken auszuspielen.
An einem innovativen Konzept zur Entwicklung der Hochschulen in Sachsen wird
der Landesvorstand zukünftig mit der Landtagsfraktion intensiv
zusammenarbeiten.
Das Papier von Prof. Dr. Gerhard Besier finden Sie unter
http://www.dielinke-sachsen.de/