Programm zur Staatsmodernisierung kein großer Wurf / Schwarz-Gelb macht Landesbehörden zum Wanderzirkus
Zum heute vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf zur Neuordnung von Standorten der Verwaltung und der Justiz des Freistaates Sachsen:
Die beabsichtigte „Neuordnung“ der sächsischen Verwaltung wird landläufig nicht ohne Grund als Behördenmonopoly verspottet. Zu groß sind die Zweifel am propagierten Einspareffekt des bevorstehenden „Wanderzirkus der Behörden“. Schon bald wird sich erweisen, dass die von der Staatsregierung suggerierten Einsparungen durch die Bediensteten geleistet werden müssen, die dann die Straßen Sachsens intensiv kennenlernen werden, wenn sie täglich Kilometer fressend quer durch Sachsen zu ihren zukünftigen Dienststandorten fahren.
Wie schon bei der geplanten Umstrukturierung der Polizei wurde auch in Sachen „Staatsmodernisierung“ darauf verzichtet, die Betroffenen ausreichend in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Und es ficht weder den Ministerpräsidenten noch seine Fachminister an, dass zahlreiche „ihrer“ Behörden — darunter Gerichte, Staatsanwaltschaften und die Sächsische Aufbaubank — erklären, dass bei Umsetzung der Pläne nicht nur die Behördenmitarbeiter/innen, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger Nachteile zu erleiden hätten.
Die so genannte Staatsmodernisierung erinnert in ihrer Eindimensionalität fatal an die angeblich alternativlose Funktional- und Verwaltungsreform, deren Nutzen bis heute nicht nachgewiesen werden konnte. Mit der Verwaltungsreform von 2008 wurden uns Einsparungen i.H.v. 260 Mio. Euro versprochen. Bis heute fehlt jeder Beleg dafür, dass es diese Einsparungen gibt oder jemals geben wird.
Quelle: Flickr. Author: alles-schlumpf. Lizens: CC.