Unterstützung für Windbauern im Erzgebirge
LINKE will parlamentarisch Druck machen und kündigt Unterstützung für
Windbauern im Erzgebirge an / Planungssicherheit für Investitionen in
sächsische Windkraftanlagen schaffen
Der Vorsitzende der sächsischen LINKEN, Rico Gebhardt und der Sprecher der
sächsischen Landesgruppe DIE LINKE im Bundestag, Michael Leutert trafen am
Freitag die Windbauern des Windparks Dörnthal sowie den Bürgermeister der
Gemeinde Pfaffroda-Dörnthal im Erzgebirge, Reiner Lippmann (CDU) vor Ort.
Hintergrund sind die Konflikte um den Erdgastrassenbau von Wingas, einem
Gemeinschaftsunternehmen der Wintershall Holding GmbH in Kassel, des größten
deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten, und der russischen Gazprom. Die
Opal-Leitung quert bei Dörnthal einen der windsichersten Windparks in
Sachsen. Seit mehr als drei Jahren kämpft das regionale Unternehmen
Windkraft Unger GmbH gegen den Planfeststellungsbeschluss der
Landesdirektion Chemnitz von 2009.
Rico Gebhardt kündigte im Anschluss an den vor Ort Termin an, dass sich die
LINKE mit den Fall auch parlamentarisch intensiver befassen wird.
„Dass in Dörnthal eine ausgewiesene Vorrangsfläche für Windkraft betroffen
ist und Investitionen in der Höhe von 60 Millionen Euro gefährdet sind,
schafft über das Erzgebirge hinaus in ganz Sachsen Unsicherheit für
Investitionen in erneuerbare Energien. Es ist für mich unverständlich, dass
trotz massiver Sicherheitsbedenken der Windkraftbetreiber und der Gemeinde
hier keine alternative Trassenführung für die Pipeline gewählt wurde, so wie
im Fall der MET-Erdgastrasse, die RWE am Windpark vorbeiführt. Wir werden
das Planungsverfahren zur Erdgasleitung Opal parlamentarisch prüfen lassen
und noch im Herbst eine Anfrage im Sächsischen Landtag stellen. Wir werden
auch klären, ob unzulässig viel Druck vom Bundeswirtschaftsministerium auf
die Ministeriumskollegen in Sachsen ausgeübt wurde und die Dringlichkeit des
Vorhabens zu Fehlern im Planfeststellungsverfahren führte“, so Gebhardt
weiter.
Bereits in wenigen Tagen anlässlich seines Antrittsbesuch beim neuen
Präsidenten der Landesdirektion Chemnitz, Dietrich Gökelmann wird Gebhardt
den Fall thematisieren.
Michael Leutert, Sprecher der sächsischen Bundestagsabgeordneten DIE LINKE
kritisiert, dass die Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses des
Bundestages (BT-Drucksache 17/2445) von 2010 in der Planung nicht
berücksichtigt wurde. Der Bundestag empfahl, eine Änderung des
Planfeststellungsbeschlusses im Sinne der sächsischen Windkraftbetreiber in
Erwägung zu ziehen. Der Petitionsausschuss sah keinen Hinweis, „der den
Verlauf der Erdgasleitung durch den Windpark Dörnthal zwingend erforderlich
macht“.
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