Sachsens CDU-Generalsekretär verschärft mit Kampf gegen Mindestlohn Fachkräftemangel in Sachsen
Zu Meldungen über die Ankündigung des sächsischen CDU-Generalsekretärs
Michael Kretschmer, dass die CDU Sachsen mit einem Vorstoß auf dem
CDU-Bundesparteitag grundsätzlich jedem gesetzlichen Mindestlohn einen
Riegel vorschieben wolle:
Die Behauptung des sächsischen CDU-Generalsekretärs, ein staatlicher
Mindestlohn würde Arbeitsplätze vernichten, wird durch die Wirklichkeit in
Sachsen widerlegt: In Sachsen gab es 2010 auf jede offene Stelle 23
Arbeitslose, im Osten waren es 16, bundesweit im Durchschnitt neun. Die
Niedriglohnstrategie der in Sachsen seit zwanzig Jahren regierenden CDU ist
also auf ganzer Linie gescheitert.
Einziger messbarer Effekt: Trotz der 1990 im Vergleich zu anderen
ostdeutschen Regionen weit überdurchschnittlichen Ausstattung Sachsens mit
Industrie- und Wissenschafts-Infrastruktur ist das Armutsrisiko in Sachsen
heute — fast 20 Prozent der Bevölkerung sind betroffen — nicht geringer als
im ostdeutschen Durchschnitt und wesentlich höher als in Deutschland
insgesamt (14,6 Prozent).
Niedriglöhne sind inzwischen der Hauptgrund für die Abwanderung junger hoch
qualifizierter Menschen, die Verschärfung des Fachkräftemangels gerade auch
in Sachsen und die ungünstige demografische Entwicklung — Sachsen ist das
Bundesland mit dem höchsten Altersdurchschnitt.
Daher ist bis zur Abwahl der CDU aus Regierungsverantwortung in Sachsen im
Jahr 2014 zu hoffen, dass wenigstens beim Thema Mindestlohn die anderen
CDU-Landesverbände insbesondere aus dem Osten klüger sind als ihre
CDU-Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen.