Ex-Verfassungsschutzchef widerlegt Sündenbock-These der Staatsregierung für „Sachsensumpf-Affäre“
Zu ersten Erkenntnissen aus der heutigen Vernehmung des früheren Verfassungsschutzpräsidenten Rainer Stock im Untersuchungsausschuss zum sogenannten Sachsensumpf:
Der seinerzeit verantwortliche Verfassungsschutzchef widerspricht der Regierungslegende von einer außer Kontrolle geratenen und mit unseriösen Mitteln arbeitenden ehemaligen Leiterin des damaligen Referats zur Beobachtung der organisierten Kriminalität. Simone Henneck habe „sauber und agil“ in ihrem Dienst agiert, und er habe insbesondere in der Aufbauphase das Referat zur Chefsache gemacht, in dessen Tätigkeit aktiv mit eingegriffen und sich intensiv informieren lassen, wie auch in der Einstellung des Disziplinarverfahrens gegen Herrn Stock festgestellt wurde. Der Versuch der Staatsregierung, der CDU und des amtierenden Verfassungsschutzpräsidenten Reinhard Boos, die frühere Referatsleiterin zum Sündenbock der „Sachsensumpf-Affäre“ zu machen, ist ohnehin längst durch andere Zeugenaussagen und die dem Ausschuss vorliegenden Akten gescheitert. Herr Stock hat bekräftigt, dass die frühere Staatsanwältin auch im Verfassungsschutz engagiert und vorschriftsmäßig gearbeitet hat. Ebenfalls obsolet ist die Regierungslegende, der Leipziger Kriminalkommissar Wehling habe den „Sachsensumpf“ durch aufgebauschte Aussagen erfunden – Stock betonte, dass sich die Informationen auf andere Quellen stützten, zu denen Wehling substanziell nichts Neues beitragen konnte.