Minister-Antwort widerlegt Demagogie des Leipziger Polizeipräsidenten zur Drogenkriminalität
Zu Widersprüchen zwischen Äußerungen des Leipziger Polizeipräsidenten zur Drogenkriminalität und einer Antwort des sächsischen Innenministers Markus Ulbig:
Die Antwort von Innenminister Markus Ulbig auf meine Kleine Anfrage (Drucksache 5/8195) bringt Licht ins Dunkel der populistischen Schuldzuweisungen des Leipziger Polizeipräsidenten Horst Wawrzynski: Während dieser den ausufernden Drogenkonsum, angeblich gedeckt durch die Suchtberatungsstellen, in Leipzig geißelt und diesen als Ursache für den Anstieg der Raub- und Einbruchsstraftaten in der Stadt darstellt, sprechen die vorliegenden Zahlen eine klare, andere Sprache. Wawrzynski fischt im Trüben und betreibt in verantwortungsloser Art und Weise populistische Spielchen, um offensichtlich von eigener mangelnder Verantwortungswarnahme abzulenken, Schuldzuweisungen an die Stadt Leipzig und die dortigen Suchtberatungsstellen zu betreiben und den Kommunalwahlkampf der CDU zu unterstützen..
Die Fakten sind, dass im Jahre 2011 bei insgesamt 587 Raubstraftaten in Leipzig bei 131 ein Betäubungsmittelbezug und bei insgesamt 18.143 Einbruchsdiebstählen bei 1059. Zehn Jahre zuvor waren es 238 bzw. 1.321 entsprechende Delikte mit Betäubungsmittelbezug. Statt dem weiteren Abbau von Personal bei der sächsischen Polizei, auch in Leipzig, willenlos zu folgen sollte sich der Polizeipräsident für mehr Personalstellen für Vollzugsbeamte in seinem Verantwortungsbereich einsetzen. Die zeitweilige Stationierung von Einheiten der Bereitschaftspolizei zur Wahrnahme von Polizeivollzugsaufgaben ist keine dauerhafte, sondern nur eine zeitweilige Variante, die Lage im Griff zu behalten.
Keiner will einen weiteren Anstieg der Kriminalität in Leipzig, welches die Rauschgiftkriminalität einschließt. Aber ich erwarte von einem Polizeipräsidenten keine politischen Statements, sondern Aussagen, die auf Fakten beruhen, und fachlich fundierte Vorschläge, die Lage zu verbessern. Eine Aufklärungsquote von 8,3% bei Einbruchdiebstählen und von 47% bei Raubdelikten sollte ihn dazu bewegen, geeignete Maßnahmen einzuleiten, wozu sicher nicht verbale Schläge gegenüber Suchprävention, Suchberatung und städtische Engagement gehören. Die beste Art und Weise, Kriminalitätsvorbeugung und –bekämpfung zu betreiben, sind ausreichend Polizistinnen und Polizisten auf der Straße, eine aktive Präventionsarbeit und eine hohe Aufklärungsquote. Da gäbe es Gesprächsbedarf – mit dem Innenminister. Wenn Herr Wawrzynski Wahlkampf machen will, soll er seine Uniform ausziehen und sich selbst zur Wahl stellen.