Freiwillige Feuerwehren brauchen selbst Hilfe – Anhörung zeigt Vernachlässigung durch Staatsregierung
Zur heutigen öffentlichen Anhörung im Innenausschuss des Landtages über den Ausbildungsbedarf der Freiwilligen Feuerwehr:
„Stellen Sie sich vor es brennt, und keiner kommt!“ Das war ungefähr die Botschaft, die die Sachverständigen, allesamt Feuerwehrkameraden, vermittelt haben. Es blieb grundsätzlich und nicht nur auf die mangelnden Ausbildungsplätze an der Feuerwehrschule Narth begrenzt. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass gerade die Stadtwehrleiter das Podium nutzten, um die aufgestauten Probleme der Freiwilligen Feuerwehren mit den Mitgliedern des Innenausschusses zu kommunizieren. Das Ergebnis bestätigte unsere Auffassung, dass die Staatsregierung in Fragen der Freiwilligen Feuerwehren versagt hat.
Es reicht nicht aus, mit dem Finger auf die Kommunen zu zeigen und deren gesetzliche Verantwortung wie einen Schild vor sich herzutragen. Es reicht nicht aus, Kampagnen im Rahmen von Wahlkämpfen loszutreten („Helden gesucht“ oder „Feuerwehrrente“) um anschließend abzutauchen und die finanziellen Belastungen den notleidenden Kommunen zu überlassen. Das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen Feuerwehren eignet sich nicht zum Missbrauch im Wahlkampf. Was sie brauchen, ist die Förderung der Attraktivität des Ehrenamtes „Feuerwehrkamerad/Kameradin“, Technik, die den massiv gestiegenen Anforderungen an die Aufgabenerfüllung der Feuerwehren gerecht wird, ausreichend Dienstkleidung und Anerkennung.
Leere Worthülsen der CDU/FDP Koalition und der von ihr getragenen Staatsregierung sind genug gesprochen. Handeln ist gefragt, denn es ist nicht fünf vor, sondern schon fünf nach 12. Ausreichend Ausbildungsplätze, Anerkennung, gern auch finanzieller Art, eine gesetzliche Grundlage (Sächsisches Brandschutz-/Rettungsdienst-/Katastrophenschutzgesetz), welche die Grundlage für Lösungsansätze bietet und Unterstützung in der Werbung von Feuerwehrkameraden und Kameradinnen durch wohnortnahe Arbeit, Attraktivität des Ehrenamtes und moderne Technik sind die Zeichen der Zeit. Davon, das wurde im Rahmen der Anhörung deutlich, sind wir im Freistaat noch ein großes Stück weit entfernt. Der Aussage eines Sachverständigen „Die Lage der Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat Sachsen ist eine gesamtstaatliche Aufgabe und kann und darf nicht allein der finanziellen Situation der Kommunen überlassen werden. Der Freistaat steht hier genauso in der Verantwortung!“ ist nichts hinzuzufügen. Meine Fraktion wird sich diesem Thema weiter intensiv durch parlamentarische Initiativen widmen und die Verantwortung des Freistaates einfordern. Zumindest das sind wir den Kameradinnen und Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehren im Freistaat schuldig!