Begründungsrede für den Vorschlag der Doppelspitze Bundestagswahl 2013 am 16. Juni 2012
Liebe Genossinnen und Genossen,
Gregor Gysi betonte in seiner Rede auf dem Göttinger Parteitag, „dass unser Kampf für Frieden, zur Erklärung der Ursachen und für eine Lösung der Finanz- und Eurokrise, für soziale Gerechtigkeit und Steuergerechtigkeit, für einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, für ein gerechtes Renten- und Gesundheitssystem, für eine Gleichstellung von Frauen und Männern und von Ost und West bei Biografien, Löhnen und Renten, dass unser Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus und jede andere Form von Rechtsextremismus entscheidende Ziele in der Gesellschaft bleiben und an Bedeutung gewinnen werden.“
Um weiter erfolgreich für diese Ziele innerhalb und außerhalb der Parlamente kämpfen zu können, ist unsere bundesweite gesellschaftliche Anerkennung von entscheidender Bedeutung.
Nach den verkorksten letzten zwei Jahren, ist es an der Zeit, unsere Kräfte zu bündeln und mit vollem Einsatz dafür zu sorgen, dass sich DIE LINKE nicht aus dem politischen Koordinatensystem unseres Landes verdrängen lässt.
Die derzeitige Lage unserer Partei auf der Bundesebene ist nicht gut, von den einstmals fast 12% der WählerInnenstimmen, die wir bei den letzten Bundestagswahlen erhielten, sind entsprechend der Umfragen nur noch die Hälfte übrig geblieben. Die sächsische LINKE muss ihren Beitrag dazu leisten, diesen Trend zu stoppen und umzukehren. Dafür müssen wir auf allen Ebenen, also inhaltlich, methodisch aber auch personell jetzt aufbrechen. Ich habe dazu ja heute zu Beginn der Beratung schon einiges ausgeführt.
In Erwägung dessen, dass wir LINKEN in Sachsen, dem bevölkerungsreichsten neuen Bundesland, einen großen Beitrag zum Wiedereinzug unserer Partei in den Bundestag leisten können, schlägt Euch der Landesvorstand vor, zwei unserer profiliertesten PolitikerInnen als sächsische Doppelspitze für die nächste Bundestagswahl heute zu nominieren.
Wir wollen dem notwendigen Aufbruch unserer Partei damit weiteren Schwung geben. Mit der neuen Vorsitzenden der LINKEN, Katja Kipping und dem langjährigen Fraktionsvorsitzenden der LINKEN im Sächsischen Landtag, André Hahn, schlagen wir Euch zwei PolitikerInnen für diese Aufgabe vor, die bewiesen haben, dass sie auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich handeln können.
Beide haben gemein, dass sie ihre politischen Ideen und Konzepte aus der gesellschaftlichen Wirklichkeit heraus entwickeln und damit unserer größten Stärke, der Nähe zu den Sorgen, Problemen und Nöten der Menschen in diesem Land, glaubwürdig Ausdruck verleihen.
Insbesondere ihre Fähigkeit, in klarer Opposition zum neoliberalen Kurs politische Alternativen zu formulieren, lässt uns hoffen, dass sie einen erheblichen Beitrag dazu leisten werden, unserer Partei teilweise verloren gegangenes Vertrauen wieder zu erringen.
Ihr unermüdlicher Einsatz gegen Armut, Diskriminierung und Ausgrenzung macht sie zu glaubwürdigen VertreterInnen der Interessen der EinwohnerInnen Sachsens.
Und schließlich sind beide die bekanntesten LINKEN PolitikerInnen in der Bevölkerung in Sachsen.
Liebe Genossinnen und Genossen,
wir haben mit acht sächsischen Genossinnen und Genossen Verantwortung für den Parteivorstand und damit für die Bundespartei übernommen.
Wir sollten mit der heutigen Nominierung von Katja und André unsere Verantwortung für die Bundespartei weiter fortsetzen.
Ich möchte Euch bitten, ein klares Zeichen für den jetzt notwendigen neuen Aufbruch unserer Partei zu setzen.
Ein gutes Ergebnis beim Votum über die vom Landesvorstand vorgeschlagene Doppelspitze Kipping/Hahn würde der weiteren Arbeit unseres Landesverbandes, aber auch der gesamten Partei Auftrieb geben.
Liebe Genossinnen und Genossen,
ich will am Ende meiner Ausführungen noch darauf hinweisen, dass diese unsere heutige Entscheidung eine Nominierung ist und keine Wahl.
Die Listenwahl zur Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl 2013 findet im Frühjahr 2013 statt, voraussichtlich März/April.
Deswegen empfiehlt der Landesvorstand auch, über das Votum zwar geheim, jedoch keine als Wahl misszuverstehende Einzelabstimmung durchzuführen.
Vielen Dank!