Soll Polizeiorchester Polizei-Präventionsarbeit künftig in Sachsen ersetzen? Zur heutigen Sachverständigen-Anhörung
Zu den Ergebnissen der Öffentlichen Expertenanhörung des Landtags-Innenausschusses zum Antrag der LINKEN „Polizeiliche Präventionsarbeit im Freistaat Sachsen weiter entwickeln – schrittweiser Demontage dieser Gemeinwohlaufgabe entgegen wirken“ (Landtags-Drucksache 5/8924):
Die Anzahl der Mitglieder des Polizeiorchesters wird nach den Plänen der Sächsischen Staatsregierung zukünftig größer sein als die Anzahl der Präventionsbeamten der sächsischen Polizei. Ihre Zahl sinkt von über 200 auf unter 50. Es bleibt die Tatsache, dass der Stellenabbau die wirkliche Ursache für den strukturell durch die durch den Innenminister gewollte faktische Abschaffung der Primärprävention ist!
Wenn es zukünftig weniger Präventionsbeamte als Mitglieder des Polizeiorchesters geben wird, ist der Versuch des Chefs des LKA Dr. Michaelis, diesem Polizeiorchester den Status eines Präventionsorchesters zu geben, eher kläglich! Wir stimmen den Sachverständigen zu, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist – jedoch kann es nicht sein, dass aus finanz- und personalpolitischem Dogma Einsparungen erfolgen und freie Träger die Primärprävention übernehmen müssen. Organisationsveränderungen, denen wir uns nicht verschließen, müssen jedoch unter Einbeziehung nicht nur staatlicher Stellen erfolgen. Deswegen wäre es gut und richtig, den Landeselternrat frühzeitig in die Planung der neuen Präventionsarbeit einzubeziehen.