Tillichs Reaktion auf Verfassungsgerichtsurteil geht in die falsche Richtung/ Kein Schulden‑, sondern Einnahmeproblem
Zur heutigen Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts:
Das höchste deutsche Gericht stärkt dem Parlament den Rücken – das gilt unmittelbar für den Bundestag, die dabei entwickelten Maßstäbe sind auch aus Sicht der Landtage zu begrüßen.Nun müssen die Staaten ihre Haushalte in den Griff bekommen, das geht nur mit einer Erhöhung der Einnahmen durch Umverteilung. Durch die von SPD und GRÜNEN Ende der 90-er Jahre durchgeführten Änderungen der Steuergesetzgebung, sind Deutschland in 13 Jahren 490 Milliarden Euro Einnahmen verlorengegangen. Würde diese knappe halbe Billion nicht fehlen, sähen der Bundeshaushalt und die Landeshaushalte anders aus. Herr Tillich zäumt das Pferd mal wieder vom falschen Ende auf. Wer jetzt wie Tillich der Schuldenbegrenzung das Wort redet, nachdem er vorher – siehe Steuergeschenke für Hoteliers bzw. „Mövenpick-Steuer“ – selbst zu weiteren Steuerausfällen beigetragen hat, der will nur eines: Dass wie in Sachsen Sozialetats gekürzt werden, um Steuergeschenke für Besserverdienende zu finanzieren. Die Klage der LINKEN vor dem Bundesverfassungsgericht war richtig und wichtig. Doch die dabei behandelten Probleme muss letztlich die Politik lösen – durch eine solidarische Finanzierung des Gemeinwesens, die Schwache stärkt, Starke in die Verantwortung nimmt – und die, die diese Krise mitverschuldet haben, die Banken, endlich an die Kette legen.