Wirkungsvollstes Mittel gegen Altersarmut sind faire Löhne – Niedriglohnpolitik in Sachsen muss beendet werden!
Zur Aktuellen Debatte auf Antrag der SPD über das Thema „Faire Arbeit fördern – Altersarmut in Sachsen verhindern“ :
Zwei Drittel aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Sachsen verdienen maximal 2.500 Euro brutto im Monat und gehören damit zu der Gruppe der Bevölkerung, die nach den Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums in Zukunft von Altersarmut bedroht ist. Bei den Einkommen befinden sich die Menschen in Sachsen völlig unverdientermaßen auf dem drittletzten Platz aller Bundesländer, wie der DGB gerade erst ausgerechnet hat. Das wirkungsvollste Mittel gegen Altersarmut sind faire Löhne – insofern haben die Kolleginnen und Kollegen von der SPD mit dem Titel der Aktuellen Debatte das Problem auf den Punkt gebracht. Den Worten haben LINKE und SPD in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften Taten folgen lassen – in Gestalt eines Vergabegesetzes für Sachsen, das dem Landtag vorliegt. Darin wird als wichtige Voraussetzung für die Vergabe öffentlicher Aufträge ein Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde genannt. Es ist bekannt, dass wir LINKE einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn von zehn Euro wollen. Wir wissen aber auch, dass man in der Politik wie im Leben allgemein nicht immer alles auf einmal bekommt, sondern schrittweise vorangehen muss. Nur FDP-Wirtschaftsminister Morlok hat das nicht begriffen. Er bleibt auf der Stelle stehen, stampft mit dem Fuß auf und ruft trotzig: Mindestlohn, mit mir nicht – das ist Teufelszeug! Aber die FDP wird hier glücklicherweise nach der nächsten Landtagswahl keine Rolle mehr spielen. Ich freue mich, dass Sachsens SPD-Landes- und Fraktionschef Martin Dulig nicht vor nötigem Widerspruch gegenüber seinem Parteivorsitzenden Gabriel zurückgeschreckt ist. Mit der Begründung von Martin Dulig, er wolle die „Linkspartei nicht durch unser Rentenkonzept mit Viagra füttern“, kann ich aber nichts anfangen. Denn die Standhaftigkeit unserer LINKEN Politik bedarf keiner Hilfsmittel. Bei Sachsens CDU sieht es dagegen trübe aus. Sie hat zwar einen wackeren Arbeitnehmerflügel mit Alexander Krauß, der sich immer mal verbal frontal mit den Hardcore-Kapitalisten von der FDP anlegen darf. Aber eine sächsische Mindestlohninitiative im Bundesrat, wie von der LINKEN wiederholt angestoßen, haben wir wegen der mangelnden Konsequenz des christdemokratischen Arbeitnehmerflügels nicht. Vielleicht müsste Martin Duligs Viagra in diese Richtung weitergereicht werden …
Von guter Arbeit muss man gut leben können – und die Grundlage für einen sicheren Lebensstandard im Alter legen. 22 Jahre CDU-geführte Niedriglohnpolitik in Sachsen hat einem sozialen Desaster den Weg gebahnt – eine Umkehr gibt’s nur mit Rot-Rot-Grün. Ich bin guter Dinge, dass das auch denen bewusst ist, die diese Aktuelle Debatte beantragt haben.