In sächsische Verfassungsdebatte kommt Bewegung – CDU lernt unter Druck beim Thema Bürger-Beteiligung dazu
Zum Bericht „Sachsen-CDU will Hürde für Volksentscheide senken“ (DNN von heute):
Offenbar kommt neue Bewegung in die sächsische Verfassungsdebatte: Unter dem Druck der öffentlichen Diskussion will die CDU „die Partizipation der Bürgerinnen und Bürger“ (…) auf allen Ebenen ausbauen“. Genau dies wollen wir im Rahmen der Verhandlungen zwischen den demokratischen Landtagsfraktionen über eine Weiterentwicklung der sächsischen Landesverfassung erreichen. Ich begrüße es, dass in der CDU nicht mehr nur gebetsmühlenartig über das Verbot von Schulden geredet wird, die in Sachsen aufgrund der besonderen Finanzsituation des Freistaates sowieso niemand machen will, sondern endlich über ein Thema, dass die Bevölkerung wirklich interessiert. Allerdings muss die CDU noch vom Allgemeinen zum Konkreten finden, wobei wir ihr gerne behilflich sind. Der laut Medienbericht dem CDU-Landesvorstand vorgelegte Antragsentwurf mit einer Festschreibung des Quorums für Volksentscheid auf zehn Prozent (statt zurzeit real 13 Prozent) wäre zumindest in die richtige Richtung gegangen. Dass die Zahl im Antrag des Landesvorstands zum Parteitag fehlt, zeigt allerdings, dass wir bei den Verhandlungen mit der CDU-Fraktion noch manche harte Nuss zu knacken haben. Ich bleibe jedoch gedämpft optimistisch, dass es uns gemeinsam gelingen wird, im Interesse Sachsens zu Ergebnissen zu kommen. Der Ruf der „sächsischen Demokratie“ ist bekanntlich verbesserungsbedürftig – die Verfassungsdebatte ist ein guter Rahmen, hier für Abhilfe zu sorgen.