Kostenloses Grundkontingent an Energie für alle!
Zur Aktuellen Debatte „Kostenexplosion bei Erneuerbaren Energien stoppen – Förderung reformieren, Stromsteuer für Verbraucher senken“ auf Antrag der CDU- und FDP-Fraktion:
Es geht um die Frage, wie wir zukünftig in diesem Land leben wollen. Es geht um die Fragen: Wer hat den Zugriff auf die Ressourcen, auf die Energieressourcen? Wem gehören die Netze? Ist es zulässig, dass Leute aus der Strom- und Energieversorgung ausgeschlossen werden? Oder ist es nicht notwendig, dass alle Menschen ein Anrecht auf einen Zugang zur Energie als Daseinsvorsorge haben? DIE LINKE beantwortet diese Frage klar mit Ja.
Die Debatte um die EEG-Umlage ist eigentlich eine Debatte um eine ungerechte Verteilungspolitik in diesem Land. Auch die FDP möge mal zur Kenntnis nehmen: Es sind neun Milliarden Euro, mit denen Unternehmen derzeitig subventioniert werden. Die bekommen die EEG-Umlage und die Steuern erlassen. Selbst die FDP will uns doch wohl nicht ernsthaft erzählen, dass Vattenfall eine Steuererleichterung braucht? Wieso werden in Sachsen Unternehmen wie die Milchproduktehersteller und Geflügelschlachter davon freigestellt?
Ja, die EEG-Umlage verteuert Strom, und ja: Alu‑, Kupfer- und Stahlindustrie sollten davon befreit werden. Aber hier geht es tatsächlich um die Wettbewerbsfähigkeit und nicht um die Entlastungen, die in den letzten Jahren seitens der Bundesregierung genehmigt wurden. Dann wollen wir doch einmal die ganze Debatte vom Kopf auf die Füße stellen: Die Stromsteuer macht 8% der Kosten aus. Auch ich bin dafür, dass wir sie senken, aber wenn man sieht, dass 23% der Kosten für die Netzentgelte drauf gehen, und die werden an vier große Energieunternehmen gezahlt, sieht man die Relationen, auf die es ankommt.
Wir brauchen eine dezentrale Netzstruktur! Diese dezentrale Netzstruktur würde dem Mittelstand in Sachsen sehr helfen. Aber genau das verhindert Schwarz-Gelb. Auch der Ministerpräsident unterstützt weiterhin immer nur die großen Unternehmen. RWE und EON haben im ersten Halbjahr 11 Milliarden Euro verdient, und dann schwatzen CDU und FDP hier von notwendigen Entlastungen.
Wer hat denn den Unsinn mit diesen Offshore-Anlagen beschlossen? Das hat sich doch nicht ein Unternehmer ausgedacht! Das hat sich die Politik ausgedacht! Es wird genau derselbe Unsinn wie vor 30 und 40 Jahren gemacht. Man baut Atomstromanlagen in Bayern, baut Netze in den Norden, und jetzt macht man im Norden Offshore-Anlagen und baut Netze in den Süden. Welcher Unsinn ist das denn! Was wir brauchen, ist ein Sockelbetrag für einen Sozialtarif, der ein kostenloses Grundkontingent für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stellt, und wir müssen das Monopol von Netzbetreibern endlich auflösen!