Tischrede am 31. Juli 2013 / Klub GSHELKA / DRZ
Lieber Herbert Schmidt, werte Anwesende unserer kleinen Runde,
ich freue mich sehr, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind und wir uns hier und heute — ein Jahr vor dem 20. Jahrestag der Gründung des Deutsch-Russischen Zentrums Sachsen e. V. und ein Jahr vor den Landtagswahlen in Sachsen — im ersten Integrationsklub in den Neuen Bundesländern, in Ihrem Klub GSHELKA treffen können. Ihr Klub GSHELKA ist bekanntlich fast ebenso alt wie das DRZ. Ich freue mich, dass an diesem Treffen Prominente der Repräsentantenversammlung der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und des Jüdischen Forums beim DRZ – teilnehmen. Das spricht von der Gemeinsamkeit des Kampfes gegen Antisemitismus und für die Renaissance des Judentums in Deutschland und Sachsen, eines Grundanliegens fast zwanzigjähriger Tätigkeit des DRZ. Das ist auch ein ganz wesentliches Grundanliegen meiner Partei und meiner Fraktion im Sächsischen Landtag. Herr Krol, Herr Iolich, Herr Satchakov: Ich freue mich, dass wir uns hier und heute persönlich kennen lernen können. Es ist schön, dass die stellvertretende Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland im Bund der Vertriebenen und Leiterin des Sozialdienstes des DRZ, Frau Klass unter uns weilt: Das DRZ hat besondere Verdienste bei der Integration von Spätaussiedlern, ehemaligen Angehörigen der deutschen nationalen Minderheit der UdSSR und deren Nachfolgestaaten, als neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern, von denen auch viele Mitglieder ihrer Landsmannschaft sind und im DRZ arbeiten.<!–more–>
Es ist für mich bemerkenswert, einen weiteren Freund der Arbeit des DRZ bei uns zu wissen: Der Stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen Leipzig, Herr Stramm, es ist schön, dass auch wir uns kennen lernen. Mit Vertretern aus Ihrem Bund aus den alten Bundesländern zu sprechen, stelle ich mir immer noch sehr problematisch vor.
Petra Pau hat mir, nach ihrem Besuch im DRZ, von dieser — in Deutschland nicht überall üblichen Kooperation — unter dem Dach des DRZ erzählt. Auch ich halte das für bemerkenswert: Eines der bemerkenswerten und interessanten Alleinstellungsmerkmale des DRZ in der Tat.
Herr Yo Hirano, Sie haben in Japan insgesamt drei Bücher über Sachsen, über Integration in Sachsen, über das Deutsch-Russisches Zentrum und über Rechtsextremismus veröffentlicht. Sie arbeiten jetzt an einem neuen Projekt: „Junge Leute in Sachsen“ – fast ein Viertel-Jahrhundert nach der sogenannten „Wende“. Wenn ich und meine Fraktion Ihnen dabei helfen können: Sehr gern.
Meine Damen und Herren, ich hatte vorhin schon Gelegenheit mit Vorständen des DRZ zu sprechen. Sie sollen alle wissen: Ich unterstütze die Politik des Vorstandes hinsichtlich der Arbeitsgemeinschaft „Renaissance Judentum“, der Internetpräsentation „Juden in Sachsen“ und die Vorhaben zum mahnenden Gedenken an den 75. Jahrestag der Reichspogromnacht von 1938: Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das im November gemeinsam veranstalten könnten.
Es ist übrigens eine gute Tradition in Sachsen, dass — auf Einladung meiner Partei und meiner Fraktion im Sächsischen Landtag — zu den jeweils konstituierenden Sitzungen des Landtages die Repräsentanten des Judentums in Sachsen, neue deutsche Staatsbürger in Sachsen, Gäste von uns sind: So möchten wir das auch 2014 halten, dann bereits zum dritten Male und ich hoffe, wir können dann auch wieder gemeinsam einen Wahlerfolg meiner Partei in Sachsen feiern. Helfen sie mir, helfen sie uns dabei.
Ich verbinde diese Bitte mit einem herzlichen Dank an den Vorstand des DRZ für die bisherige Unterstützung für meine Partei und für meine Fraktion über nunmehr fast schon 20 Jahre.
Meine Damen und Herren, für mich, für meine Fraktion und für Sachsen sind die Vorhaben des DRZ und seines Umfeldes für 2015 interessant: Ich sah vorhin eine ganz aktuelle russische Publikation mit Reden, die im November 2012 im Rahmen eines militärhistorischen Symposiums in Kaliningrad vom Vorstand des DRZ gehalten worden sind. Da geht es um den Vaterländischen Krieg 1812 in Russland und dessen Auswirkungen auch auf Leipzig, auf den 200. Jahrestag der Völkerschlacht, den wir im Oktober in Leipzig begehen.
Das sind Zeichen des Neubeginns einer deutsch-russischen Kooperation zwischen Leipzig in Sachsen und Kaliningrad, früher Königsberg in Russland mit Blick auf den 70. Jahrestag der Befreiung und des Sieges im Mai 2015 und für die Feierlichkeiten zum 1000. Jahrestag der Gründung Leipzigs, ebenfalls im Jahr 2015.
Bemerkenswert ist auch, dass der Vorstand des DRZ empfiehlt, 2015 auch Goerdelers zu gedenken, der vor 1934 Bürgermeister von Königsberg (heute Kaliningrad) war, bevor er OBM von Leipzig wurde, eine wichtige Person im deutschen Widerstand gegen Hitler und am 15. Januar 1945 als Mitverschwörer des 20. Juli von den Nazis hingerichtet wurde.
Meine Damen und Herren, es wäre noch vieles zu sagen. Das wollen wir dann auch gemeinsam tun und uns gemeinsam unterhalten. Vorher versorgen sie sich bitte am Buffet. Dazu lade ich sie als unsere Gäste herzlich ein.
Für alle die, die was in ihren Gläsern haben:
• Ich trinke auf den kommenden 20. Jahrestag des DRZ — im Jahr der sächsischen Landtagswahl 2014 — und auf eine neue Etappe unserer gemeinsamen Zusammenarbeit.
• Ich trinke auf die Kandidatinnen und Kandidaten meiner Partei und ihren Erfolg bei den kommenden Bundestags- und bei den sächsischen Landtagswahlen.
• Ich trinke – meine Damen und Herren — auf Ihr, auf unser aller Gesundheit und Wohlergehen! Na Starowje!