Geiz ist keine Strategie für Sachsens Zukunft – statt Geld zu bunkern in Gesundheit und Bildung investieren!
Zum Bericht, dass Sachsens Finanzminister über eine Milliarde Euro bunkert („Sächsische Zeitung“) und zum Interview mit Ministerpräsident Tillich („Freie Presse“):
Es ist höchste Zeit, in die Zukunftssicherung des sächsischen Gesundheitswesens zu investieren, das bedeutet: Nach den Berechnungen des Sozialministeriums 100 Millionen Euro mehr pro Jahr in die Krankhaus-Sanierung, was 140 Mio. € wäre und damit immer noch deutlich weniger, als von den Krankenhaus-Trägern angemahnt. Die Anpassung der seit acht Jahren unveränderten Kita-Pauschale ist im Interesse einer leistungsfähigen frühkindlichen Bildung längst überfällig – hier fordert der Sächsische Städte- und Gemeindetag eine Erhöhung von 1.800 auf 2.300 Euro. Auch die gesetzliche Umsetzung des Gerichtsurteils zur Lernmittelfreiheit kann und muss jetzt sofort erfolgen. Weitere 100 Mio. Euro sollten den Kommunen über die moderate Erhöhung des Finanzen-Verteilungsschlüssels zukommen, denn bisher rechnet sich der Freistaat künstlich auf Kosten der Kommunen arm. Wer Innovation will, muss die Mittelkürzungen im Bereich Forschung und Entwicklung durch die EU durch eine Verstärkung der Landesmittel abfedern, damit der erreichte Fortschritt nicht abrupt abreißt. Auch für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des öffentlichen Dienstes ist offenkundig Spielraum vorhanden – hier schlagen wir die Wiedereinführung des völlig zu Unrecht ausgesetzten Weihnachtsgeldes („Sonderzahlung“) für die Landesbediensteten im Volumen von 37 Millionen Euro vor. Man kann nicht wie Herr Tillich beim Thema Sozialausgaben mehr Zahlungen des Bundes fordern und selbst auf Landesebene Geld anhäufen, das nur Zinsen, aber keinen gesellschaftlichen Ertrag bringt. Deshalb erwarte ich vom Ministerpräsidenten, dass er nun im Rahmen seiner Richtlinienkompetenz die „Geiz ist geil“-Strategie seines Finanzministers beendet und für intelligente Zukunftsinvestitionen sorgt.