13. Februar Niederlage für Nazis, aber kritische Fragen an Behörden
Zum Rückblick auf den diesjährigen 13. Februar in Dresden:
Es war eine Niederlage für die Nazis, die erstmals seit vielen Jahren am 13. Februar in der sächsischen Landeshauptstadt in überhaupt keiner größeren Gruppenformation in Erscheinung getreten sind. Dies ist ein großer Erfolg für die Zivilgesellschaft, insbesondere für das „Bündnis Dresden Nazifrei“, das den Nazi-Spuk von den Straßen Dresdens verdrängt hat.
Ich danke ausdrücklich der Dresdner Oberbürgermeisterin, die für zwei wichtige Korrekturen gesorgt hat: Der Mahngang „Täterspuren“, der noch vor drei Jahren von den Behörden der Stadt in die Illegalität gedrängt wurde, ist nunmehr offiziell als wertvoller Beitrag zur Gedenkkultur an diesem Tag anerkannt. Und die Oberbürgermeisterin hat mit dem Mythos vom „unschuldigen“ Dresden aufgeräumt.
Umso bedauerlicher ist, dass am Vortag 500 Neonazis unbehelligt durch die Stadt ziehen konnten. Dies ist die Folge eines Rückfalls der städtischen Behörden in Intransparenz und Geheimhaltung und wirft viele kritische Fragen an Ordnungsamt und Polizei auf, die geklärt werden müssen. Das Gleiche gilt für das Agieren der Nazis im Zusammenhang mit der Menschenkette, wo seitens der Stadt zumindest Blauäugigkeit geherrscht hat.
Dies darf sich 2015 nicht wiederholen – die Achtsamkeit gegenüber Nazi-Umtrieben ist an jedem Tag geboten, nicht nur am 13. Februar!