Rede auf 11. Landesparteitag der LINKEN in Sachsen am 15.3.2014 in Dresden

(…)

„Wir müssen ein­mal zur Stelle sein,
Zur richti­gen Zeit
Um einen Neuan­fang zu wagen braucht es mehr
Als einen Helden und seine Tat­en
Jed­er kann, wenn er will
Jede Frau, jed­er Mann, jedes Kind
Komm wir malen ein neues Bild,
Eine schönere neue Welt
Und wenn du willst dass sie dir gefällt
Dann sieh zu dass du Pin­sel und Farbe in der Hand hältst“

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

sehr geehrte Kol­legin­nen und Kol­le­gen,

verehrte Gäste des Lan­desparteitages,

 

dieses Lied, was wir ger­ade gehört haben von „Culcha can­dela“, beschreibt für mich ein­drucksvoll, um was es uns geht:

Wir ste­hen auf für die Men­schen hier in Sach­sen!

Das unter­schei­det uns von der poli­tis­chen Konkur­renz – wir reden nicht all­ge­mein von Sach­sen, son­dern konkret von den Sächsin­nen und Sach­sen.

Der Men­sch ste­ht bei uns im Mit­telpunkt unseres poli­tis­chen Han­delns und nicht das Land!

 

Sprache ist ver­rä­ter­isch, Herr Tillich.

Die CDU-„Denkfabrik“ wurde genutzt für die Erfind­ung eines neuen Leit­satzes. Tillich sagte:

„Der Men­sch sei die wichtig­ste „Ressource“ Sach­sens.

Liebe Genossin­nen und  Genossen, er degradiert die Men­schen zur Ressource. Wahrschein­lich sollen die men­schlichen Kräfte nach Mei­n­ung der CDU-Vor­denker in Sach­sen so aus­ge­beutet wer­den wie zurzeit die Ressource Braunkohle. Zurück bleibt Ver­wüs­tung bei Men­sch und Natur.

 

Mit dem Stich­wort „Ressource Men­sch“ führt uns Herr Google rasch zu ein­er Filmkri­tik der kon­ser­v­a­tiv­en Tageszeitung „Die Welt“. Unter der Über­schrift „Die Ressource Men­sch muss opti­miert wer­den“ lesen wir zur Ein­stim­mung:

„Work hard, play hard“ zeigt, wie das let­zte biss­chen Leis­tung aus Arbeit­skräften her­aus­ge­presst wer­den soll. Und zwar mit ein­er Art Gehirn­wäsche. Willkom­men in der neuen Arbeitswelt.“Zitat Ende. Beschrieben wird eine reale Doku­men­ta­tion, die der Autor aber als „Hor­ror­film“ beze­ich­net.

Ich sage: Für uns als LINKE ist der Men­sch nicht Mit­tel zum Zweck, son­dern Ziel und Wert an sich!

Wer den Men­schen nur noch als Ressource begreift, endet in einem realen Hor­ror­film!

 

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

die Linke, und damit meine ich nicht nur unsere Partei, son­dern eben­so die gesamt­ge­sellschaftliche Linke, hat, neben der Friedens­frage und dem Antifaschis­mus EIN zen­trales Kern­the­ma:

Die soziale Frage.

Nun fragt sich vielle­icht der eine oder die andere, wieso dann das Kapi­tel Soziales nicht am Anfang unseres Wahl­pro­gramm-Entwurfs ste­ht.

Die Antwort darauf ist mehr als ein­fach:

Für DIE LINKE ist und war die soziale Frage niemals auf das Feld der Sozialpoli­tik reduziert.

Für uns ist es unsere Grund­hal­tung, die wir auf JEDEM Poli­tik­feld umset­zen. Es gibt schlichtweg kein Poli­tik­feld, welch­es wir nicht min­destens auch unter diesem Aspekt the­ma­tisieren.

Genau deshalb wählen uns die Leute.

 

Der erste Aspekt der sozialen Frage ist die „Soziale Gerechtigkeit“.

Die äußert sich unter anderem auch in Steuer­fra­gen, denn diese sind ein Mit­tel der Umverteilung!

Ich bin froh, dass wir einen Experten wie Axel Troost unter uns haben, der ein­er der Autoren unseres Steuerkonzepts ist.

Wir als säch­sis­che LINKE denken ganzheitlich und deshalb wollen wir auch von Sach­sen aus Druck in Rich­tung von Entschei­dun­gen machen, die  — wie bei der Steuerge­set­zge­bung — auf Bun­de­sebene getrof­fen wer­den.

Die Umverteilung, die wir wollen, ist die von oben nach unten, von den Reichen und Ver­mö­gen­den zu denen, die eben nicht über die dick­en Kon­ten ver­fü­gen.

Und deshalb erin­nere ich nochmal daran:

DIE LINKE ist die Steuersenkungspartei für drei Vier­tel der Bevölkerung und sie ist die Steuer­erhöhungspartei für 10 % in diesem Land!

 

Ihr kön­nt euch das auch ein­fach­er merken: Keinem Land­tagsab­ge­ord­neten würde mit unser­er Steuer­reform auch nur ein Cent weggenom­men, außer einem, dem Frak­tionsvor­sitzen­den, und das,

liebe Genossin­nen und Genossen,

ist soziale Gerechtigkeit wie wir sie uns vorstellen! ‑J

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

die soziale Frage äußert sich in ein­er weit­eren Per­spek­tive, näm­lich unter der Frag­stel­lung der sozialen Sicher­heit.

Hier geht es darum, dass eine Gesellschaft, in der die Men­schen Angst haben müssen vor sozialem Abstieg, vor Alter­sar­mut, davor, ihren Kindern keinen guten Start mit­geben zu kön­nen, davor, sich gute medi­zinis­che Behand­lung nicht leis­ten zu kön­nen – usw. ihr wisst, was ich meine – eine solche Gesellschaft darf und kann nicht das Ende der Geschichte sein!

Wir LINKEN wollen soziale Sicher­heit für alle Men­schen – darunter machen wir es nicht!

 

Hier in Sach­sen ist beim The­ma soziale Sicher­heit noch so richtig viel zu tun! Und deshalb ist das ein­er der wichtig­sten Gründe, warum wir endlich einen poli­tis­chen Wech­sel in diesem Land brauchen!

Denn die Bekämp­fung zum Beispiel von Alter­sar­mut verträgt keinen Auf­schub auf mor­gen oder über­mor­gen!

 

Damit bin ich beim drit­ten und aktuell vielle­icht wichtig­sten Aspekt der sozialen Frage, näm­lich beim sozialen Zusam­men­halt!

 

Die massen­hafte Abwan­derung von Men­schen in Rich­tung Arbeit, in Rich­tung gut­bezahlter Arbeit, also Rich­tung West­en, — wie z.B. mein erwach­sen­er Sohn — hat ja nicht nur sie  aus ihrem Umfeld, aus Fam­i­lien, Fre­un­deskreisen, Schulka­m­er­aden, Ver­wandtschaft usw. her­aus­ge­holt, son­dern auf der anderen Seite auch die sozialen Net­ze der Zurück­ge­bliebe­nen stark aus­gezehrt.

 

Da, wo Kinder oder Enkel, Nicht­en und Nef­fen in 200 oder 400 km Ent­fer­nung leben und arbeit­en, da sind diese eben nur noch ab und zu — zu Besuch. Und ja, das ist ins­beson­dere für ältere Men­schen ein Prob­lem! Dieser ganz konkrete soziale Zusam­men­halt, der durch Kol­le­gen, Fre­unde und Ver­wandte Namen und Gesicht hat, ist für viele nur noch rudi­men­tär vorhan­den.

 

 

Diese drei  LEITGEDANKEN –

Soziale Sicher­heit,

Soziale Gerechtigkeit und

sozialer Zusam­men­halt –

ziehen sich durch das ganze Lan­deswahl­pro­gramm.

 

Man kön­nte auch andere Namen dafür find­en – z.B.

Frei­heit, Gle­ich­heit und Sol­i­dar­ität.

Und wem das zu wenig marx­is­tisch klingt, der kann auch gerne Friedrich Engels zitieren, der am Grabe von Marx fol­gen­des gesagt hat,

dass „die Men­schen vor allen Din­gen zuerst essen, trinken, wohnen und sich klei­den müssen, ehe sie Poli­tik, Wis­senschaft, Kun­st, Reli­gion usw. treiben kön­nen“.

 

Aber eines ist klar:

Mit der Beto­nung auf diesem Markenkern der LINKEN, also die Partei zu sein, die „100% Sozial“ ist, wer­den wir einen erfol­gre­ichen Wahlkampf führen kön­nen – im Inter­esse aller Men­schen in diesem Land, die nicht als Div­i­den­den­empfänger und Ver­mö­gens­be­sitzer ihren Unter­halt bestre­it­en kön­nen.

 

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

den Men­schen in diesem Land, in Sach­sen ist die ein­fache Weisheit bewusst, dass alles, was verteilt wer­den soll, erst mal pro­duziert wer­den muss. Deshalb, liebe Genossin­nen und Genossen, ist es vol­lkom­men richtig, dass wir das The­ma Wirtschaft und Arbeit an die erste Stelle in unserem Wahl­pro­gramm stellen.

Mod­erne Indus­triepoli­tik ist Tech­nolo­giepoli­tik und wird nur als solche erfol­gre­ich sein.

Die Verbindung von Wis­senschaft und Forschung mit Unternehmer­tum entspricht bei weit­em nicht den Poten­zen, die Sach­sen hat. Deshalb wollen wir hier mit einem Investi­tions­fonds ins­beson­dere Start-Up-Unternehmen fördern, ggf. auch durch Teil­habe des Freis­taats an zukun­fts­fähi­gen Unternehmen.

Eine Zukun­ft aber wird Sach­sens Wirtschaft nur haben, wenn die Men­schen nicht weit­er gut bezahlter Arbeit hin­ter­her reisen müssen, son­dern diese zu Hause find­en. Niedriglohn ist die größt­mögliche Dummheit, die in einem auf Tech­nolo­gie ori­en­tiertem Land bege­hbar ist!

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

jet­zt im Wahl­jahr tobt ja wieder der Sta­tis­tik-Pro­pa­gan­dakrieg. Mal ist Sach­sen ganz oben, mal ganz unten. Und natür­lich erliegen die Min­is­te­rien im Regelfall der Ver­suchung, frei­willig nur das Zahlen­ma­te­r­i­al zu ver­bre­it­en, bei dem der Freis­taat in irgen­dein­er Hin­sicht an der Spitze ste­ht. Wir als Oppo­si­tion wiederum sind in diesem Rol­len­spiel für die Kri­tik ver­ant­wortlich, also wer­den wir die Dat­en dem regierungsamtlichen Ver­schweigen entreißen, die Hand­lungs­be­darf sig­nal­isieren.

Davon gibt es genug!

Dass beispiel­sweise jed­er zehnte Jugendliche in Sach­sen ohne Abschluss die Schule ver­lässt, ist nicht nur ein trau­riger Reko­rd im Län­derver­gle­ich. Es zeigt auch, dass wir uns über die PISA-Spitzen­plätze zwar freuen sollen, aber die andere Seite der Medaille nicht vergessen dür­fen.

Denn: Bess­er leben in Sach­sen – das soll für die Zukun­ft ALLER jun­gen Leute gel­ten, dafür wer­den WIR sor­gen!

 

Das Gle­iche gilt für ökonomis­che Dynamik-Rank­ings, bei denen Sach­sen dank seines find­i­gen und fleißi­gen Mit­tel­stands gut abschnei­det. Zugle­ich aber ste­ht das Land bei den Löh­nen ganz hin­ten. High­tech und Niedriglohn – das geht nicht.

Denn: Bess­er leben in Sach­sen – das soll für den All­t­ag ALLER Beschäfti­gen gel­ten, dafür wer­den WIR sor­gen!

 

Und wie sieht es beim Lieblings­the­ma der Kon­ser­v­a­tiv­en aus, der Fam­i­lien­poli­tik? Sach­sen ste­ht am Ende der Ver­sorgung mit Kita-Plätzen für unter Drei­jährige in Ost­deutsch­land und auch beim Per­son­alschlüs­sel im Bere­ich der frühkindlichen Bil­dung schlecht da. So sieht ein kinder- und fam­i­lien­fre­undlich­es Land nicht aus!

Denn: Bess­er leben in Sach­sen – das soll für ALLE Kinder von Anfang an, für ihre Eltern und natür­lich auch die Erzieherin­nen und Erzieher gel­ten, auch dafür wer­den WIR sor­gen!

 

Ich weiß, wovon ich rede: Wenn ich mor­gens meine Tochter im Kinder­garten abgebe und sich mal wieder zwei Erzieherin­nen mit gefühlt 40 Kindern beschäfti­gen müssen, dann herrscht da ein Lärm, der sog­ar mein­er Tochter zu viel wird.

Bei allem Respekt vor dem großen per­sön­lichen Engage­ment auch dieser Erzieherin­nen wird jedem, der das erlebt, bewusst:

Wenn es in der Kita nicht vor­rangig um Auf­be­wahrung, son­dern um frühkindliche Bil­dung gehen soll, dann ist die derzeit­ige Finanz- und Per­son­al­si­t­u­a­tion in Sach­sens Kitas schlicht unhalt­bar und deswe­gen wer­den wir das verän­dern!

 

Ich glaube übri­gens, lieber Mar­tin Dulig, dass es bei diesen Schlüs­selthe­men für eine gute Zukun­ft und ein besseres Leben der Men­schen in Sach­sen auch  deshalb zwis­chen uns große Gemein­samkeit­en gibt, weil wir zusam­men zehn Kinder haben, Du sechs und ich vier.

 

Aber es sind ja nicht nur ähn­liche per­sön­liche Erfahrun­gen, die uns verbinden. Ich denke, dass LINKE, SPD und GRÜNE bei allen pro­gram­ma­tis­chen Dif­feren­zen, auf die wir stolz sein soll­ten, in der Vision ein­er huma­nen Gesellschaft ein gemein­sames Werte­fun­da­ment haben.

 

Das ist nicht zulet­zt bei der Diskus­sion mehrerer Dutzend gemein­samer par­la­men­tarisch­er Ini­tia­tiv­en aus den Rei­hen der rot-rot-grü­nen Oppo­si­tion in dieser zu Ende gehen­den Wahlpe­ri­ode im Land­tag deut­lich gewor­den.

Wenn wir diesen Fakt nicht ver­schweigen, dann geben wir den Men­schen in Sach­sen die Chance, eine poli­tis­che Wech­sel­stim­mung zu entwick­eln, denn dann wis­sen sie, wer mit wem und wozu den Poli­tik­wech­sel in Sach­sen schaf­fen kann!

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

es wird zu Recht viel über den Erhalt der natür­lichen Lebens­grund­la­gen gere­det. Auch da gibt es in Sach­sen gigan­tis­chen Hand­lungs­be­darf.

 

Wer im Zeital­ter der weltweit­en Kli­makrise hier bei uns 1.700 Men­schen zugun­sten des Treib­haus­gas-Spitzen­re­it­ers Braunkohle zur Umsied­lung zwingt, hat nichts, aber auch gar nichts begrif­f­en!

 

Wir kön­nen gern über den Smog in Peking oder Shang­hai reden, aber UNSERE Ver­ant­wor­tung für diese Welt begin­nt vor der eige­nen Haustür – und deshalb: Wenn die Wäh­lerin­nen und Wäh­ler für den Wech­sel in Sach­sen stim­men, wer­den wir den Tage­bau Nocht­en II stop­pen, noch ist es möglich!

 

Wir müssen aber zugle­ich noch viel mehr über den Raub­bau an unseren sozialen Lebens­grund­la­gen sprechen, der von der seit fast einem Viertel­jahrhun­dert regieren­den CDU zu ver­ant­worten ist.

 

Das C‑D im Namen dieser Partei ste­ht ja in der Real­ität nicht für christlich-demokratisch, son­dern für chro­nisch-demor­al­isierend. Vie­len Men­schen wird die Lust genom­men, sich die Orte ihrer Herkun­ft aktiv als Heimat für heute und mor­gen anzueignen. Das hat mit dem bürokratis­chen Zen­tral­is­mus ein­er erstar­rten Beina­he-Staatspartei zu tun.

 

Viel wurde schon geschrieben über den Man­gel an jun­gen Frauen in vie­len säch­sis­chen Regio­nen. Diese Entwick­lung ist ja nicht Ergeb­nis eines Gottesurteils, mit dem die jun­gen Män­ner ins Kloster getrieben wur­den.

Son­dern Folge der unseli­gen Leucht­turms-Poli­tik, durch die viele junge Frauen z.B. aus Ost­sach­sen vielle­icht noch in Dres­den eine Per­spek­tive sehen, aber nicht mehr da wo sie aufgewach­sen sind!

So waren die ver­heiße­nen gle­ich­w­er­ti­gen Lebensver­hält­nisse nicht gemeint.

Bess­er leben in Sach­sen – das soll für Jung und Alt, Frauen und Män­ner in Groß- und Kle­in­stadt, Stadt wie Land gel­ten, dafür wer­den WIR sor­gen!

 

Wer allein bleibt, kann sich nicht ver­mehren – das bet­rifft ja nicht nur das Kinderkriegen, son­dern das gesamte soziale, kul­turelle und wirtschaftliche Leben.

Zur Dialek­tik unseres indi­vid­u­al­is­tis­chen Zeital­ters gehört, dass bei jed­er Gele­gen­heit die Bedeu­tung des Teams und von Teamgeist beschworen wird.

Gemein­sam schaf­fen wir mehr und Besseres.

Gemein­sam haben wir bessere Laune – hof­fentlich!

Gemein­sam meis­tern wir Prob­leme, die den Einzel­nen über­fordern.

Deshalb ste­ht im Mit­telpunkt unser­er Poli­tik für Sach­sen alles, was der Zusam­menge­hörigkeit von Men­schen dient.

 

Das gilt auch und ger­ade für die Wirtschaft.

Ich habe bei meinen Touren durch mit­tel­ständis­che Betriebe in Sach­sen von der Notwendigkeit ein­er neuen Kul­tur des Miteinan­ders gesprochen.

 

Wir als LINKE wer­den uns immer für starke Gew­erkschaften engagieren, aber wir brauchen auch gut organ­isierte Unternehmerver­bände, die bere­it sind, mit den Gew­erkschaften ordentliche Tar­ifverträge auszuhan­deln. Bess­er leben in Sach­sen – das geht nicht mit der Anar­chie betrieb­srats­freier Zonen und weit­ge­hend tar­i­flos­er Regio­nen!

 

Teamgeist braucht Fair­ness.

Es geht nicht um die Wieder­bele­bung alter Klassenkampf­muster, die nicht in die säch­sis­che Betrieb­s­land­schaft des 21. Jahrhun­dert passen wür­den. Ich habe genü­gend Unternehmensgrün­der ken­nen­gel­ernt, deren soziale Lage prekär­er und riskan­ter ist als die manch­er ihrer Beschäftigten.

Es geht uns um die Wieder­her­stel­lung ein­er sozialen Ord­nung.

Dabei sind die FDP-Pro­tag­o­nis­ten des Klassenkampfes von oben, die im säch­sis­chen Wirtschaftsmin­is­teri­um bis zulet­zt die Ein­führung des Min­dest­lohns zu brem­sen oder gar block­ieren ver­suchen, nur im Weg. Diese Partei gehört daher aus dem Land­tag her­aus­gewählt!

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

Wir sind viel bess­er, als uns manche nach­sagen.

DIE LINKE ist keine Partei der Gle­ich­macherei und der Enteig­nung, wie der kon­ser­v­a­tive poli­tis­che Geg­n­er den Wäh­lerin­nen und Wäh­lern immer noch weis­machen will. Wir treten für eine starke mit­tel­ständis­che Wirtschaft ein und pfle­gen die Kon­tak­te zu Handw­erk­ern der Region. Wir ken­nen deren Sor­gen und nehmen sie eben­so ernst wie die Prob­leme ander­er Bevölkerungskreise.

 

Wir kön­nen auch mit Geld ver­ant­wor­tungsvoll umge­hen, wie wir in der Kom­mu­nalpoli­tik und bei Regierungs­beteili­gun­gen auf Lan­desebene immer wieder unter Beweis stellen. Oder ken­nt ein­er hier im Raum eine Diskus­sion zur Arbeit der Ober­bürg­er­meis­terin von Bor­na oder des Finanzbürg­er­meis­ters von Zwick­au, dass sie nicht ver­ant­wor­tungs­be­wusst mit den städtis­chen Finanzen umge­hen wür­den?

 

Aber: Sparen auf Kosten der Schwachen und kom­mender Gen­er­a­tio­nen gibt es mit uns nicht.

Mit alter­na­tiv­en Haushalt­san­sätzen rech­net unsere Land­tags­frak­tion seit dem Jahr 2000 regelmäßig vor, wie ein soziales Sach­sen mit Bil­dung und Kul­tur für alle funk­tion­ieren kann. Darüber müssen wir alle in der Öffentlichkeit viel öfter reden – dann wird die Wech­sel­stim­mung nicht auf sich warten lassen!

 

Ich freue mich, dass heute der Lan­desvor­sitzende der LINKEN in Berlin Klaus Led­er­er, bei uns ist. DIE LINKEN in Berlin hat stim­mungsmäßig beson­dere Wech­sel­bäder hin­ter sich: Von der Oppo­si­tion in Regierung und dann wieder zurück in die Oppo­si­tion. Und nun sind die Genossin­nen und Genossen mit­ten in der Vorar­beit fürs näch­ste Regieren, bei dem dann einiges noch bess­er laufen soll als beim ersten Mal.

 

Klaus, ich freue mich auf diesen Gedanke­naus­tausch, schade, dass Hei­drun Bluhm aus Meck­len­burg-Vor­pom­mern erkrankt ist und deswe­gen heute nicht hier sein kann. Gute Besserung, Hei­drun.

 

Entschei­dend ist nicht, ob wir ger­ade auf der Oppo­si­tions- oder Regierungs­bank sitzen, son­dern ob wir gute oder schlechte LINKE Poli­tik machen. Wir wollen natür­lich gute Poli­tik machen, die selb­st­be­wusst ist und nicht vor falschen Vorurteilen kuscht, wie z.B. der Behaup­tung, wir seien die Vertreter der Unfrei­heit.

 

Wir sind die eigentliche Partei der Frei­heit, denn wir wollen, dass alle Men­schen in ihrem Leben die gle­ichen Chan­cen haben sollen und dass sie am gesellschaftlichen Leben teil­haben kön­nen.

Nicht, wo wir herkom­men, soll in Zukun­ft wichtig sein, son­dern wer wir selb­st sind und sein wollen.

 

Liebe Genossin­nen und Genossen,

 

wir soll­ten uns darüber einig sein, dass dem näch­sten Land­tag auf keinem Fall diese schillernde Grup­pierung mit dem Kürzel AfD, damit ist offen­sichtlich gemeint: „Anar­chie für Div­i­dende“ ange­hören darf!

 

Denn unter der Tarnkappe eines Stammtisch-gestützten Sam­mel­suri­ums recht­spop­ulis­tis­ch­er Sprüche kul­tiviert die AfD einen radikalka­p­i­tal­is­tis­chen Kern, bei dessen Ver­wirk­lichung großen Teilen der säch­sis­chen Bevölkerung Hören und Sehen verge­hen würde.

Was auch immer die Men­schen in Sach­sen brauchen, es ist wed­er die NPD, noch eine NPD light, die sich AfD nen­nt!

 

Wenn man unzufrieden ist mit Zustän­den in unserem Land, dann ärg­ert man die CDU nicht, indem man AfD oder NPD wählt.

Im Gegen­teil: Stim­men für Recht­saußen block­ieren eine kün­ftige par­la­men­tarische Mehrheit gegen die CDU. Wer die CDU wirkungsvoll ärg­ern will, muss DIE LINKE wählen, denn darüber ärg­ert sich die CDU tat­säch­lich schwarz- und in dem Fall zu Recht!

 

Protest ist gut, wenn er die Bar­barei in die Schranken weist und das men­schliche Antlitz der Zivilge­sellschaft befördert.

Die eige­nen Prob­leme auf Kosten ander­er lösen zu wollen – seien es Flüchtlinge oder Men­schen ander­er Lebensweise –, das ist asozial.

DIE LINKE in Sach­sen ste­ht für eine Gesellschaft der Inte­gra­tion und Inklu­sion.

Bess­er leben in Sach­sen – das ist ein Ange­bot an die GANZE Gesellschaft!

 

Eine Gesellschaft, in der Depres­sio­nen zur Volk­skrankheit wer­den, lebt nicht wirk­lich gut.

Eine Gesellschaft, in der Stress und am Ende Burn-Out zum Nor­malschick­sal wird, kann so nicht weit­er machen.

Eine Gesellschaft, die den intel­li­gen­ten Ego­is­mus zur Maxime erk­lärt, organ­isiert den sozialen Kol­laps.

 

Wir wer­den daher die Europa‑, Kom­mu­nal- und Land­tagswahlen in Sach­sen zu ein­er Abstim­mung über die Grund­satzfrage der Gegen­wart machen:

Bist du für eine Poli­tik der guten Nach­barschaft vor Ort, im Land und über Gren­zen hin­weg? Oder willst du eine neue Spal­tung der Welt in ver­meintlich Gut und Böse?

Ich sage: LINKE Poli­tik ist jen­seits von Gut und Böse – jedoch ganz nah an den Men­schen  — auch in Sach­sen!

 

 

Die soziale Frage ist DAS The­ma des Jahres 2014.

Das ist UNSER The­ma.

Da kann Herr Tillich und seine Min­is­te­rien uns noch so sehr mit aus­gewählten Zahlen zuschüt­ten lassen.

Wir wer­den uns immer wieder frei schaufeln und sagen, worum es geht:

Soziale Lebens­grund­la­gen,

Zusam­menge­hörigkeit der Men­schen,

gute Nach­barschaft,

kurzum: Bess­er leben in Sach­sen!

 

Noch ein­mal  „Culcha Can­dela“:

„Steh auf, steh auf oder du gehst drauf
Lass es nicht auf dir sitzen, komm und steh auf
Lass dich nicht ver­biegen,
Dir nicht den Mund ver­bi­eten
Es gibt immer einen Haupt­gewinn unter hun­dert Nieten
Du kannst den Schmerz versenken,
Mit dem Herzen denken
Nach vorne schauen und dem was kommt auch ein Lächeln schenken
Glaub an dich, das ist das, was dein Leben braucht
Heute ist der beste Tag der Welt
Komm wir ste­hen auf“

JETZT ist es soweit, liebe Genossin­nen und Genossen!   — Glück Auf!