Katholischer Bischof Dr. Heiner Koch als Gast in der Sitzung der Linksfraktion im Sächsischen Landtag

Wir danken Bischof Dr. Koch für seine Bere­itschaft zum offe­nen Dia­log, den wir gerne wahrnehmen. Dabei tritt Gemein­sames zutage: Der Schutz des Son­ntags vor Kom­merzial­isierung; die staatliche, finanzielle Gewährleis­tung der Bil­dungsar­beit freier, auch kon­fes­sioneller Schulen; der men­schen­würdi­ge Umgang mit Flüchtlin­gen; die Zurück­weisung von Ressen­ti­ments und Intol­er­anz; die Suche nach prak­tis­chen Wegen zu Gerechtigkeit und Frieden. LINKE haben ein laizis­tis­ches Gesellschafts- und Poli­tikver­ständ­nis. Dabei soll­ten wir mehr als bish­er noch Missver­ständ­nisse ver­mei­den, wir seien irgend­wie kirchen­feindlich. Unter­schiedliche Auf­fas­sun­gen darüber, was nach dem Tod kommt oder im Him­mel ist, soll­ten uns im Leben und auf Erden nicht tren­nen. Wir wollen die Kräfte der Zivilge­sellschaft stärken, dazu gehören auch die vie­len Men­schen, die aus freien Stück­en in Kirchen wie anderen Reli­gion­s­ge­mein­schaften das Gebot der Näch­sten­liebe zu erfüllen suchen.

Der Bischof des Bis­tums Dres­den-Meißen, Dr. Hein­er Koch, erk­lärt:

Mein Anliegen war, die Abge­ord­neten der Frak­tion DIE LINKE ken­nen­zuler­nen und mit ihnen ins Gespräch zu kom­men. Dabei ging es nicht nur um Fra­gen des Ver­hält­niss­es von Staat und Kirche, son­dern um die ganze Band­bre­ite gegen­wär­tiger sozial‑, wirtschafts- und gesellschaft­spoli­tis­ch­er Her­aus­forderun­gen. Wir wollen den Dia­log mit allen Men­schen, die Ver­ant­wor­tung für andere Men­schen übernehmen. Dies gilt selb­stver­ständlich auch für den Bere­ich der Poli­tik. Drei Vier­tel der säch­sis­chen Bevölkerung ver­ste­hen sich als kon­fes­sion­s­los. Das heißt aber keines­falls, dass diese Men­schen kein Gefühl für religiöse Grund­fra­gen haben – ja, im Gegen­teil, ich nehme seit Beginn mein­er Tätigkeit hier eine große Offen­heit für die wesentlichen Fra­gen nach dem Sinn unseres Daseins wahr. Deshalb geht es darum, Brück­en des Aus­tausches zu bauen, dazu wird gewiss auch der 100. Katho­liken­tag 2016 in Leipzig beitra­gen.