Zum Tod von Christian Führer: Zeuge eines von Mächtigen unabhängigen Christentums – LINKE lernt von ihm
Zum Tod des ehemaligen Leipziger Nikolaikirchenpfarrers Christian Führer:
Wir verneigen uns vor einem großen unabhängigen Geist. Christian Führer steht mit seiner umstürzlerischen Offenheit, die friedfertig und freundlich mit entschiedener Beharrlichkeit verkrustete Verhältnisse ins Wanken bringt, für den humanistischen Kern der friedlichen Revolution von 1989. Er setzte sein Engagement für Frieden und Gerechtigkeit auch unter neuen gesellschaftspolitischen Vorzeichen fort und wurde damit auch zum Zeugen eines von Mächtigen unabhängigen Christentums.
Wir trauern um eine herausragende und einzigartige Persönlichkeit, die zu Recht viele Preise und Anerkennungen erhalten hat. Diese Welt braucht mehr Plätze „offen für alle“, wie es Pfarrer Führer für seine Kirche schon zu DDR-Zeiten mutig postulierte. Krieg und Unrecht sind leider noch nicht Geschichte auf der Erde, und so hinterlässt Christian Führer uns allen – egal, welcher Weltanschauung wir angehören – ein verpflichtendes moralisches Erbe. Auch meine Partei durfte viel von ihm lernen – dafür sage ich im Namen von Landtagsfraktion und Landespartei der LINKEN in Sachsen ebenso herzlich wie aufrichtig Dank.