Kritik an CDU-Finanzbürgermeister: VNG ist Brücke der Energiewende und einziger eigener Konzern in Sachsen
Zum Plan des Dresdner Finanzbürgermeisters Hartmut Vorjohann (CDU), den Anteil der Stadt an dem in Leipzig ansässigen Erdgas-Importeur VNG zu verkaufen (siehe „Dresdner Morgenpost“):
Mit Kirchturmdenken lässt sich eine sichere, preisgünstige und umweltfreundliche Energieversorgung nicht schaffen – deshalb sollte die Position des CDU-Finanzbürgermeisters aus Dresden nicht das letzte Wort sein. Die Energiedichte von Gas ist höher als von Kohle, Erdgas ist daher im Gegensatz zur „schmutzigen“ Braunkohle die beste Brücke aus dem Zeitalter der fossilen Energieträger in die Epoche der erneuerbaren Energien. Mit der Beteiligung an Bohrungen nach Gas – und Öl – in der Nordsee sorgt VNG zugleich für größtmögliche Unabhängigkeit von einzelnen Lieferanten.
Mit tausend Arbeitsplätzen und elf Milliarden Euro Jahresumsatz ist VNG das größte eigenständige Unternehmen mit Sitz in Ostdeutschland. Damit das so bleibt, ist es notwendig, dass die ostdeutschen Kommunen ihren Veto-Anteil von mindestens 25 Prozent behalten. Man kann nicht landesweit parteiübergreifend die wirtschaftliche Perspektive eigener Konzerne, die nicht nur verlängerte Werkbänke des Westens sind, beschwören und dann das Fundament unseres einzigen einheimischen Konzerns zerschlagen. Es passt auch nicht zum Gedanken der Solidarität, darauf zu bauen, dass andere – finanzschwächere – Kommunen den Anteil schultern, den man selbst nicht tragen will. Das ist vielleicht in rein betriebswirtschaftlicher Denke scheinbar schlau, volkswirtschaftlich führt es in eine Sackgasse. Aber ich glaube, Dresden wird am Ende klüger handeln als Herr Vorjohann.