Zu Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg
Zu den Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg:
In Thüringen brachte uns der Wahlabend ein Ergebnis mit historischer Dimension. So gibt es nunmehr rechnerisch sowohl eine parlamentarische Mehrheit für ein Reformbündnis jenseits der CDU als auch erstmals keinen Ausschluss einer solchen Regierungsoption von Seiten potentieller Bündnispartner. Nunmehr sollten die Inhalte im Vordergrund stehen, um ein solches Bündnis auch tatsächlich zu schmieden. Es ist an SPD und Grünen, diese Gestaltungsoption zu ergreifen. DIE LINKE in Thüringen war und ist stark durch Bodo Ramelow, dem es gelungen ist, eine glaubhafte Position sowohl in der Opposition als auch als Herausforderer der amtierenden CDU einzunehmen. In Brandenburg wurde die rot-rote Regierung trotz der Verluste der LINKEN bestätigt. Ganz konkret ist es der Regierung in den letzten Jahren gelungen ein sozialeres Brandenburg zu gestalten, sei es beispielsweise bei der Verbesserung des Betreuungsschlüssels oder bei der Anstellung zusätzlicher Lehrkräfte. Die Brandenburger zeigen sich zufrieden mit ihrer Staatsregierung, aber wie zuvor in Sachsen und auch in Thüringen büßte der kleinere Koalitionspartner deutlich ein. Dieses Ergebnis kann uns nicht zufrieden stellen. Die sinkende Wahlbeteiligung bereitet mir Sorgen, gerade auch in Thüringen. Obwohl sich dort eine konkrete Auseinandersetzung und Richtungsentscheidung über die Zukunft des Landes manifestierte, fand sich gerade einmal die Hälfte der Wahlberechtigten an den Urnen ein. Stattdessen konnte die AfD nach Sachsen auch in Thüringen und Brandenburg den Sprung in den Landtag schaffen. Ähnlich wie einst die Republikaner konnte sie dabei von allen Parteien und von den Nichtwählern gewinnen. Sie spielt dabei mit diffusen Ängsten und plattesten Parolen. Hierauf müssen wir eine adäquate Antwort finden und die Auseinandersetzung suchen.