Tillichs kopflose Ministerien nicht handlungsfähig – neben Koalitionsverhandlungen Gegenwart nicht vergessen!
Zum derzeitigen personellen Zustand der sächsischen Staatsregierung:
Herr Tillich hat nicht nur einen Regierungsauftrag für die Zukunft nach Ende der Koalitionsverhandlungen, wann und mit wem auch immer. Der Ministerpräsident hat auch eine Verpflichtung zum ordentlichen Regieren in der Gegenwart. Denn aktuelle Herausforderungen wie die Schädigung der mittelständischen sächsischen Wirtschaft durch die Russland-Sanktionen, mögliche Folgen für das Lausitzer Braunkohlerevier durch das Ergebnis der Wahlen in Schweden und die Verhandlungen zur Zukunft des Länderfinanzausgleichs warten nicht, bis Herr Tillich irgendwann mal wieder eine handlungsfähige Regierung beieinander hat.
Sein Wirtschaftsminister ist in dieser schwierigen Situation nur noch auf Abruf, ebenso wie der Justizminister. Es hätte sich nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Landtag gehört, die Verantwortung für diese Bereiche geschäftsführend CDU-Ministern zu übertragen, damit die beiden Häuser nicht von einem Hausherrn ohne Perspektive geleitet werden. Das sollte Herr Tillich umgehend nachholen. Leider lässt der Ministerpräsident derzeit noch ein drittes Ministerium lahmlegen, indem nun der Minister für Umwelt und Landwirtschaft gleichzeitig CDU-Fraktionsvorsitzender ist. Ordentliche demokratische Gewaltenteilung und handlungsfähiges Regieren sieht anders aus. Die Öffentlichkeit interessiert zu erfahren, ob Herr Kupfer noch sein Ministerium führt oder die CDU-Fraktion. Es ist jedenfalls schwer vorstellbar, wie der Fraktionsvorsitzende Kupfer den Minister Kupfer parlamentarisch kontrollieren will. Zu tun ist genug – die Koalitionsverhandlungen, deren Länge noch ungewiss ist, dürfen nicht zur Lahmlegung der Staatsgeschäfte führen. Denn, in Abwandlung der neuen Dachmarke: So geht sächsisch nicht – gut!