„Schnittmengen“ von AfD/PEGIDA verheißen Unheil – Staatsregierung widersprüchlich und unglaubwürdig
Zum Umgang mit PEGIDA durch AfD auf der einen und Regierungspolitik auf der anderen Seite:
Die abgrundtief schamlose Instrumentalisierung eines grauenvollen Terroranschlags durch AfD und PEGIDA-Anführer bestätigt erneut, dass ihr Konsens das Schüren von Ressentiments ist. Die „Schnittmengen“, die Sachsens AfD-Fraktionschefin Frauke Petry heute feststellte, lassen nichts Gutes erwarten. Der norwegische Massenmörder Breivik, der 2011 zielstrebig 77 Menschen tötete, nannte sich einen „hundertprozentigen Christen“ und bezog sich in seinem wirren Manifest auf christliche Traditionen, ohne dass deshalb für seine Tat wirklich gläubige Christen oder gar das Christentum in Haftung genommen worden wären. Das wäre ja auch völlig wahnsinnig gewesen. Deshalb ist es auch verrückt, im Schatten von Bedrohungsszenarien Einwanderungsgesetze diskutieren zu wollen, da ja gerade zurzeit viele Flüchtlinge nach Sachsen kommen, die selbst vor dem IS geflüchtet sind. „Weltoffenheit, Mitmenschlichkeit und Dialog im Miteinander“ sind gute Grundsätze für Dresden und Sachsen. Ihnen fühlen wir uns verpflichtet, und deshalb finden wir es richtig, dass Ministerpräsident und Oberbürgermeisterin unter diesem Motto für den Sonnabend vor der Frauenkirche aufrufen. Es wäre allerdings besser gewesen, von Anfang an mit den Menschen auf Augenhöhe über eine solche Demonstration zu sprechen, die seit vielen Wochen mit großem zivilgesellschaftlichen Engagement PEGIDA entgegentreten. Es ist ja gerade diese Von-oben-herab-Vorgehensweise, die viele Menschen von der Politik abstößt. Man kann sich außerdem nicht einerseits wie die Staatsregierung als Abschiebungs-Weltmeister brüsten und nun ein bisschen Weltoffenheits-Folklore zelebrieren – das ist widersprüchlich und unglaubwürdig. Für uns LINKE ist klar: Überbrückt werden muss die wachsende Kluft zwischen Oben und Unten; die Überwindung der sozialen Spaltung in unserem Land, in Europa und der Welt ist der Schlüssel zur Lösung der zentralen aktuellen Probleme. Dialog ist gut; Kommunikation, die nur Reden, aber keine Veränderung ermöglicht, wird dagegen neue Enttäuschungen produzieren. Soziale Sicherheit für alle lässt sich nicht durch mitfühlende Gesprächskultur ersetzen!