LINKE bleibt bei Ablehnung der Änderung des Abgeordnetengesetzes – Nichtbehandlung wäre das Beste
Zur von den Koalitionsfraktionen von CDU und SPD angekündigten Änderung der Änderung des Abgeordnetengesetzes:
Man sagt ja gerne: Besser spät als nie. Hier macht das aber keinen Unterschied mehr — maximaler Schaden ist bereits angerichtet, Reputation und Vertrauen des Parlaments sind nachhaltig beschädigt. Hinzu kommt: Der nun präsentierte Kompromiss ist auch eine Mogelpackung, der Anspruch auf Rente mit 63 soll nach nur 15 Jahren Parlaments-Zugehörigkeit erreicht sein und liegt weiter mit 70 Prozent der Höhe der Diäten weit über dem, was „normale“ Angestellte am Ende des Arbeitslebens zu erwarten haben. Außerdem bleibt die nicht konkret begründete Erhöhung der steuerfreien Aufwandspauschale bestehen. Unsere schwerwiegenden rechtlichen Bedenken gegen das ganze Verfahren verstärken sich noch, wenn nun weniger als 12 Stunden vor der Abstimmung wieder ein neuer Entwurf auf den Tisch kommt. Das passt zur Intransparenz der Koalitionsfraktionen bei diesem brisanten Thema, deren höchst umstrittener Ausgangs-Antrag über einen Monat der Öffentlichkeit nicht frei zugänglich war, ehe es die Beschlussempfehlung des Haushalts- und Finanzausschusses gab. Es war ein schwerer politischer Fehler, die Änderung des Abgeordnetengesetzes im Haushaltsbegleitgesetz verstecken zu wollen. Und es ist ein noch größerer Fehler, dieses Thema nicht schlicht von der Tagesordnung der Haushaltsberatungen zu nehmen, wie wir es gestern beantragt haben. Wir werden daher bei unserer Ablehnung bleiben und eine Organklage prüfen..