Skandalöser Auftritt von sächsischem Spitzenbeamten zum Thema Asyl im Landkreis Meißen – Konsequenzen gefordert
Zum Auftritt des für Flüchtlinge zuständigen Vizepräsidenten der Landesdirektion Sachsen auf der Bürgerversammlung in Niederau:
Herr Kurths ist offenbar für seine neue Aufgabe völlig unqualifiziert. Laut Selbstbeschreibung der Spitze der Landesdirektion Sachsen ist ihr Job, „den Willen der politischen Führung im Verwaltungsalltag fachlich, räumlich und in Übereinstimmung mit geltendem Recht umzusetzen.“ Stattdessen stellt sich Herr Kurths auf einer Bürgerversammlung hin und distanziert sich von seinem Dienstauftrag: Er „habe keine Verantwortung für die deutsche Flüchtlingspolitik“. Dann greift er die – im Gegensatz zu ihm demokratisch gewählte und legitimierte – Bundeskanzlerin an, die „verschiedene Regeln außer Kraft gesetzt“ habe. Nun müsse Sachsen mehr Flüchtlinge aufnehmen, was ihm so zu kommentieren beliebt: „Die bekommen wir, ob wir wollen oder nicht.“ Dass er schon jetzt weiß, dass mit den Flüchtlingen Kriminalität in den Ort kommen wird, und zum Thema Taschengeld für Flüchtlinge distanzierend meint: „Auch diese Regelung habe ich nicht erfunden“, bekräftigt die Zweifel an seiner Eignung für ein so hohes Verwaltungsamt in schwierigen Zeiten. „Bündelung und Koordinierung staatlichen Verwaltungshandelns“ (Homepage der Landesdirektion Sachsen) sieht anders aus. Ich fordere den sächsischen Innenminister auf, dem die unmittelbare politische Führung der Landesdirektion obliegt, öffentlich klar zu stellen, dass er diesen unsäglichen Auftritt eines Spitzenbeamten scharf missbilligt und daraus Konsequenzen zieht. Angesichts einer so kopflosen Staatsverwaltung braucht man sich nicht zu wundern, dass gerade in Sachsen viele Menschen den Eindruck haben, der Staat habe in der Flüchtlingspolitik die Kontrolle verloren. In Sachsen hat er das auch streckenweise und leider schon lange – daran aber ist nun wirklich nicht Angela Merkel schuld, sondern der konzeptions- und perspektivlose Ministerpräsident Tillich.