„Transitzonen“: Das Einsperren Geflüchteter darf nicht die Antwort auf Welle von Hass und Gewalt sein
Zur Diskussion um die Einrichtung von „Transitzonen“ für Asylsuchende:
Ich fordere die Sächsische Staatsregierung auf, ihre populistische Symbolpolitik einzustellen und stattdessen ihre Aufgaben zu erledigen. Erst drängten führende sächsische CDU-Politiker auf Wiedereinführung von Grenzkontrollen, die erwartungsgemäß nichts an der Zahl der Flüchtlinge ändern. Nun will CDU-Innenminister Ulbig Transitlager einrichten, die ebenfalls nichts daran ändern, dass Menschen vor Krieg und Not zu uns fliehen. Ich frage mich, in welcher Gemeinde er ein solches Lager hinstellen will. Bundeskanzlerin Merkel hat selbst darauf hingewiesen, dass „Transitzonen“ für eine größere Zahl von Menschen gar nicht funktionieren. Zugleich kapituliert die Staatsregierung einmal mehr vor der Herausforderung der Aufnahme der Geflüchteten. Ulbig wiederholt, man sei bei der Erstaufnahme am Limit. Das Kabinett Tillich sollte seine politische Energie lieber in die Bewältigung der Tagesaufgabe stecken, den Geflüchteten eine menschenwürdige Unterbringung zu organisieren und mit der Bevölkerung ordentlich darüber zu kommunizieren. Bundesjustizminister Maas hat diese „Transitzonen“ zutreffend als „Haftzonen“ bezeichnet und daher zu Recht abgelehnt. Wir erleben zurzeit in Sachsen eine Welle des Hasses und der Gewalt im Zusammenhang mit dem Thema Asyl. Wer nun als Antwort darauf Geflüchtete einsperren will, dämmt diese Hass-Welle nicht ein, sondern bestärkt sie. Wir sind weiter gesprächsbereit über alle konkreten Maßnahmen auf Landesebene und vor Ort, die der Integration der Geflüchteten und dem Zusammenhalt aller Menschen in Sachsen dienen. Über Vorschläge abseits der Menschenrechte aber reden wir nicht.