Anschlag auf privates Lebensumfeld des Ministers ist Terror pur und verdient nur Verachtung, Verfolgung, Verurteilung
Zum nächtlichen Anschlag mit Pflastersteinen und Buttersäure auf die private Wohnung des sächsischen Justizministers Sebastian Gemkow (CDU) erkläre ich:
Dieser Anschlag auf das private Lebensumfeld von Minister Gemkow ist Terror pur und verdient nur eine Antwort: Verachtung, Verfolgung und Verurteilung. Wer sogar Verletzungen von Familienangehörigen politisch Verantwortlicher in Kauf nimmt, ist so durchgeknallt, dass er mit allen rechtstaatlichen Mitteln schnellstmöglich entschärft werden muss.
Dieser Anschlag ist zugleich ein neuer Tiefpunkt politischer Unkultur in Sachsen. Dabei ist mir herzlich egal, welches Pseudomotiv der oder die Täter ihrem brachialen Vergehen gehen das Fundament zivilisierten Zusammenlebens womöglich umhängen. Die fortschreitende Enthemmung bei der Wahl der Mittel im politischen Konflikt ist ein zentrales Problem für die Demokratie in Sachsen.
Ob illegale Blockaden von Asylunterkünften, Brandanschläge, Übergriffe auf Flüchtlingshelfer/innen, Attacken auf Journalisten, Angriffe auf öffentliche Einrichtungen und Polizeikräfte, die nicht abreißende Serie von Zerstörungen an Abgeordneten- und Partei-Büros – hier sind längst alle Grenzen überschritten. Das staatliche Gewaltmonopol gerät in Sachsen ins Wanken.
Es ist höchste Zeit für ein Bündnis aller demokratischen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Kräfte für ein friedliches, buntes Zusammenleben und eine gewaltfreie Streitkultur.