Geld für „So geht sächsisch“ streichen und in Integration von Langzeitarbeitslosen und Geflüchteten investieren

Zur Absicht der Staat­sregierung, die Imagekam­pagne „So geht säch­sisch“ fortzuset­zen („Säch­sis­che Zeitung“ von heute) und zur Fest­stel­lung des säch­sis­chen Wirtschaftsmin­is­ters Mar­tin Dulig, dass inte­gra­tionswillige und gebildete Flüchtlinge aus Sach­sen in andere Bun­deslän­der abwan­dern:

Eine uralte und ewig wahre Indi­an­er­weisheit lautet: „Wenn du ent­deckst, dass du ein totes Pferd reitest, steig ab!“ Das Pferd „So geht säch­sisch“ ist lange tot. Jegliche Wieder­bele­bung ist zweck­los. Es wäre für das Anse­hen Sach­sens bess­er, die Koali­tion unter­ließe ab sofort alle Rea­n­imierungsver­suche. Von kün­fti­gen Etat­posten für diesen Zweck im säch­sis­chen Lan­deshaushalt sollte daher Abstand genom­men wer­den. Das ram­ponierte Image des Freis­taates Sach­sen wird man nicht mit Bildern ver­meintlich­er „heil­er Welt” auf­polieren, son­dern durch „gute” Tat­en auch der Regierung. Diese „gute” Tat kön­nte sein, die Gelder aus der Kam­pagne in Inte­gra­tions­maß­nah­men für Langzeitar­beit­slose und in die Inte­gra­tion von Geflüchteten zu steck­en, weil bei bei­den Grup­pen die bish­eri­gen Maß­nah­men der Koali­tion ver­sagt haben. Mit gebetsmüh­le­nar­tig wieder­holten Appellen an den reg­ulieren­den Markt kom­men wir nicht weit­er. Dass wahrschein­lich mehr als neun von zehn anerkan­nten Asyl­suchen­den Sach­sen Rich­tung alte Bun­deslän­der ver­lassen, ist seit vie­len Monat­en die gefühlte Wahrnehmung viel­er Flüchtling­shelfer. Die Staat­sregierung sollte neben den ständi­gen Zahlen der Erstauf­nahme auch ein­mal diese Zahlen ermit­teln und veröf­fentlichen, da sie zu einem real­is­tis­chen Bild über „Asyl in Sach­sen“ gehören. Tat­sache ist: Wenn es nicht gelingt, Geflüchtete schon während des Asylver­fahrens in die hiesige Arbeitswelt zu inte­gri­eren, wer­den sie zumeist nach Abschluss des Ver­fahrens kaum hier bleiben und mit uns zusam­men an der Zukun­ft Sach­sens bauen.