Mindestlohn nicht durch Sonderregelung für Geflüchtete aushöhlen – Kritik an Sachsens Ministerpräsident
Zur vom CDU-Bundesvorstand losgetretenen Debatte um zeitweilige Außerkraftsetzung des Mindestlohns für Flüchtlinge und zu den Reaktionen der SPD und des sächsischen Ministerpräsidenten Tillich (CDU) darauf:
Die SPD vergießt Krokodilstränen, hat sie doch selbst jede Menge Ausnahmen im Mindestlohngesetz zugelassen. Nun sollte sie sich nicht wundern, dass die CDU genau diese Schlupflöcher als Ausgangspunkt für die weitere Aushöhlung des Mindestlohns zu nutzen versucht. Sachsens Ministerpräsident Tillich wiederum möge bitte zur Kenntnis nehmen, dass Gesetze in Deutschland für alle hier lebenden Menschen gelten, ohne Ausnahmen. Ansonsten wäre der Rechtsstaat nichts mehr wert. Der Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes, betonte erst neulich, die Absenkung des Mindestlohns für Geflüchtete sei der falsche Weg, es sollte keine weiteren Ausnahmen neben den bereits gesetzlich vorgesehenen geben. Auf diese Stimme aus der einheimischen Wirtschaft sollte der sächsische Ministerpräsident hören, statt reine Parteipolitik zu betreiben.