Sachsen braucht keine Patriotismus‑, sondern Demokratie-Offensive – Kritik am Landtagspräsidenten
Zur neuesten Patriotismus-Offensive der sächsischen CDU:
Ich empfehle den führenden „Patrioten“ der CDU Sachsen einen Besuch der aktuellen Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden: „Die Vermessung des Unmenschen – zur Ästhetik des Rassismus“ http://www.skd.museum/de/sonderausstellungen/die-vermessung-des-unmenschen/index.html#. Die „Produktion von Phänotypen des Fremden“, die erst vermessen, dann bekämpft werden, kennzeichnet auch die skurrile Patriotismus-Offensive der CDU Sachsen. Wenn Landtagspräsident Rößler von Menschen, die zu uns kommen, verlangt, „sie müssen sich mit Haut und Haaren“ auf unser Land und unsere Gesellschaft einlassen, da ihre einzige akzeptable Perspektive sei, „Deutsche unter Deutschen zu werden“, dann spricht daraus genau der Ungeist der Ausgrenzung und der Herabwürdigung. Sachsen braucht keine Patriotismus‑, sondern eine Demokratie-Offensive, ein qualitatives und quantitatives Mehr an bürgerschaftlicher Mitbestimmung, ob es um längeres gemeinsames Lernen an den Schulen oder den Erhalt regionaler Bahnstrecken geht. Insbesondere Herr Rößler sollte bedenken, dass er als Landtagspräsident eines Landes mit so vielfältigen kulturellen, religiösen und ethnischen Traditionen einen größeren geistigen Horizont braucht als in der Funktion eines „Patriotismus-Beauftragten“.