Linke in Europa muss sich vernetzen als Antwort auf den Rechtsruck
Zur internationalen Netzwerkkonferenz der Linksfraktion in Zittau erklärte ich:
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Genossinnen und Genossen,
ich freue mich sehr, Sie und euch heute im Rahmen dieser internationalen Netzwerkkonferenz der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag hier in Zittau begrüßen zu dürfen.
Mit der heutigen Konferenz, welche im Dreiländereck von Niederschlesien, Nordböhmen und Sachsen stattfindet, möchten wir unseren Beitrag zu grenzüberschreitender linker Zusammenarbeit leisten. Letztere ist gerade bei dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Klima unabdingbar und sollte von uns unaufhörlich vorangebracht werden.
Mit der Gründung der Europäischen Linken am 08. Mai 2004 in Rom war für die Schaffung eines linken Bündnisses über die Ländergrenzen hinaus ein wichtiger Schritt getan. Im Parteiprogramm steht unter anderem, Zitat:
„Wir fühlen uns den Werten und Traditionen des Sozialismus, des Kommunismus und der Arbeiterbewegung, der feministischen Bewegung und der Geschlechter-Gleichheit, der Umweltbewegung und einer nachhaltigen Entwicklung, des Friedens und der internationalen Solidarität, der Menschenrechte, des Humanismus und des Antifaschismus, des progressiven und liberalen Denken im nationalen und internationalen Rahmen verpflichtet.“ (Zitat Ende)
Dieser Verpflichtung möchten wir auch mit der heutigen Konferenz nachkommen.
Wir wollen uns mit aktuellen Fragen auseinandersetzen und streben einen produktiven Austausch unterschiedlicher Erfahrungen an. Vielleicht gelingt es uns, bereits praktische Lösungsansätze abzuleiten. Geht es doch aus meiner Sicht darum, etwas zu verändern. Diese Chance bietet die heutige Veranstaltung.
Gegenwärtig steht die Europäische Union, durch den enormen Rechtsruck der letzten Jahre — in fast allen europäischen Ländern- , vor sehr großen Herausforderungen, die nur mit einer starken Linken, die sich regelmäßig austauscht, strategisch abstimmt und politisch handelt, bewältigt werden können.
Ein soziales Europa ist nur möglich, wenn Merkel, Schäuble und Junker von ihrem neoliberalen Kurs der Sozialkürzungen, der Eurokrisenpolitik, von TTIP und CETA abgebracht werden.
Es muss endlich ein Kurswechsel vollzogen werden, der den sozialen Ungleichheiten Einhalt gebietet, welche bislang stetig gefördert wurden.
Das Verstehen der grundsätzlichen Probleme der globalen Welt und die damit verbundenen Antworten aus linker Perspektive könnten eine Botschaft an die Menschen sein. Die mit der EU verbundenen traditionellen Werte, die mit der Aufklärung einhergehenden Errungenschaften wie ‘Freiheit, Gleichheit, und Solidarität’ spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Aber auch ‘Kooperation und Vielfalt’ stellen geeignete Antworten auf die Herausforderungen der globalen Welt dar. Diese Kooperation und Vielfalt muss mit konkreten Projekten vor Ort und dem damit verbundenen interkulturellen Dialog beginnen.
Ich freue mich sehr, dass unsere Fraktion mit der heutigen Veranstaltung einen Schritt in diese Richtung geht.
Die Themenschwerpunkte liegen auf den Komplexen der ‘Umwelt- und Verkehrspolitik’ sowie der ‘Sicherheits- und Gleichstellungspolitik’. Das sind praktische Themenfelder, die die Menschen in unseren drei Ländern auch als Zukunftsfragen bewegen.
Das Anliegen der Konferenz ist Vernetzung und Austausch zu organisieren. Meine Fraktion und die Partei DIE LINKE. Sachsen haben mit Partner*innen in Tschechien und Polen eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen, diese gelten auch weiterhin.
Zur heutigen Konferenz haben wir auch Vertreter und Vertreterinnen andere politische Parteien aus den angrenzenden Regionen eingeladen.
Abschließend wünsche ich uns allen eine erfolgreiche und interessante Konferenz und hoffe, dass wir diese Idee der Zusammenarbeit auch mit weiteren Interessierten in den kommenden Jahren fortführen werden.
Vielen Dank!
Jan Korytář, von der Partei Změna und Vize-Oberbürgermeister von Liberec;
Filip Sieczkowski, von der Partei Razem sowie
Maciej Slobodzian von der Partei Zieloni begrüßen
und danke unserer Abgeordneten und Sprecherin für Europapolitik Anja Klotzbücher, für die Organisation und Idee zu dieser Veranstaltung.