Mahngang Täterspuren – wo kriegskritisches Kunstwerk krawallähnliche Szenen auslöst, ist Besinnungsbedarf
Wie in den Vorjahren zusammen mit weiteren Abgeordneten meiner Fraktion habe ich mich an dem Mahngang beteiligt und stelle aus aktuellen Anlass fest:
In Dresden, wo dieser Tage die Vorstellung eines kriegskritischen Kunstwerks zu krawallähnlichen Szenen führt, bei denen kein Wort und kein Gedanke mehr vernehmbar ist, besteht Besinnungsbedarf. Im Sinne einer gemeinsamen, aber durchaus kontroversen Verständigung über die Grundlage eines zivilisierten Zusammenlebens. Es ist uns in den vergangenen Jahren in der aufmüpfigen Kooperation der Zivilgesellschaft gelungen, Dresden rund um den 13. Februar vom Stigma des europaweit größten Nazi-Großaufmarsches zu befreien. Von einem vorurteilsfreien alltäglichen Miteinander in einer bunten Gesellschaft sind wir in Dresden noch weit entfernt, gerade der jüngste „Sachsen-Monitor“ mit der überdurchschnittlich starken Verbreitung fremdenfeindlicher Einstellungen unter 18- bis 29-Jährigen setzt ein Ausrufezeichen: Wir brauchen mehr Mahngang und weniger Beschönigung!