Ost-Selbstständige oft „Wende-Verlierer“ – Gespräche bestätigen Reformbedarf bei Krankenversicherung und Rente
Ich nutze die sitzungsfreie Zeit im Sommer für besonders viele Vor-Ort-Gespräche. Heute war ich in Olbersdorf beim Inhaber eines Installationsbetriebes und in Zittau bei Helga Förster, deren Schicksal als „Wende-Verliererin“ die Öffentlichkeit bewegt. Dazu erkläre ich:
Es findet viel zu wenig Aufmerksamkeit, dass gerade viele ostdeutsche Selbstständige zu den „Wende-Verlierern“ gehören. Sie nahmen die Botschaft der „sozialen Marktwirtschaft“ ernst und wollten an dieser neuen Ordnung mit bauen. Das Ergebnis ist oft genug eine prekäre persönliche Situation. Das darf nicht das Ende der beruflichen Lebensgeschichte dieser Menschen bleiben!
Wir als Linksfraktion haben die fehlende soziale Absicherung von Selbstständigen im Landtag thematisiert und auf einer gemeinsamen Veranstaltung mit vielen Soloselbstständigen und unserem Bundestagsfraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch Lösungsvorschläge beraten.
Die heutigen Gespräche in Olbersdorf und Zittau haben deutlich gemacht, dass es Neuregelungen in der Kranken- und Rentenversicherung bedarf, die der teilweise ruinösen Situation der Selbstständigen abhelfen. Es muss eine Mindestrente auch für Selbstständige geben, die Armut verhindert, und der Mindestbeitrag für die Krankenversicherung muss sich nach dem tatsächlichen Einkommen richten.