So nicht, Herr Landrat Harig! Witschas als Vize nach Vertraulichkeiten mit Nazi untragbar – Disziplinarverfahren!
Zur Entscheidung des Bautzener Landrates Michael Harig (CDU), seinem Stellvertreter Udo Witschas (CDU) wegen dessen Vertraulichkeiten mit einem führenden Nazi des Landkreises zwar die Zuständigkeit für die Ausländerbehörde zu entziehen, ihn aber ansonsten unbehelligt weiter amtieren zu lassen, erkläre ich:
Wer als Vizelandrat mit einem kreisbekannten führenden Nazi wie mit einem guten Freund kommuniziert und mit ihm gemeinsame Sache gegen Geflüchtete und ihre Unterstützer macht, ist untragbar. Dass der Landrat eine geistige Nähe von Witschas zur rechtsextremistischen Szene nicht zu erkennen vermag, wundert mich nicht, pflegte doch auch er das Gespräch mit dem damaligen NPD-Kreisvorsitzenden.
Ich fordere Herrn Harig auf, ein Disziplinarverfahren gegen Herrn Witschas einzuleiten – und dafür zu sorgen, dass er bis zur endgültigen Klärung aller Vorwürfe sein Amt nicht ausübt. Und ihn nicht nur von dem Teil seiner Aufgaben zu entlasten, die ihm offenbar sowieso zuwider sind (siehe seine Kritik an Integrationsförderung). Falls Herr Harig dazu nicht bereit ist, erwarte ich von der Landesdirektion, ein solches Verfahren einzuleiten. Ich gehe davon aus, dass das sächsische Innenministerium mit dafür Sorge trägt, dass dies geschieht.
Herr Witschas hat als Wahlbeamter offenkundig gegen das Gebot der politischen Neutralität und das Mäßigungsgebot verstoßen. Er hat wohl auch die Verschwiegenheitspflicht verletzt und brisante Informationen „durchgestochen“, die einer breiten Öffentlichkeit eben noch nicht bekannt waren (siehe auch „Sächsische Zeitung“ Bautzen vom Sonnabend). Hinzu kommt: Ein 1. Beigeordneter hat eine besondere Vorbildfunktion, stattdessen hat Herr Witschas das Gegenteil von achtungs- und vertrauenswürdigem Verhalten an den Tag gelegt.
Der Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Stanislaw Tillich hatte letzte Woche in der Affäre Witschas seine Besorgnis geäußert und zügige Klärung verlangt. Ich fordere Herrn Tillich auf, nun öffentlich persönlich klarzustellen, dass die von Landrat Harig präsentierte Scheinlösung eben keine ist, mit der Sachsen und der Landkreis Bautzen leben können.