Kupfer will wohl AfD rechts überholen – Tillich schaut blau-braunem Desaster tatenlos zu
Zur „Wahlauswertung“ des CDU-Fraktionsvorsitzenden Frank Kupfer erkläre ich:
Herr Kupfer bleibt dem ewigen Prinzip der Sachsen-CDU treu: Wir machen (fast) alles richtig, schuld an Problemen sind andere. Der CDU-Fraktionschef verteidigt den CDU-Finanzminister, obwohl genau der dafür verantwortlich ist, dass Schulen und Polizei kaputtgespart wurden. Schuld am Wahlergebnis ist nach Kupfer-Lesart praktisch allein die Kanzlerin, was aber nicht erklärt, wieso in Sachsen und nirgendwo sonst die AfD stärkste Partei geworden ist.
Im Video nach der Wahl teilte Kupfer mit, man habe verstanden. Wie das „Verstehen“ nun aussieht, demonstriert er jetzt: die AfD wird rechts überholt: Die Leute wollten keine Moscheen in Sachsen, und Kupfer sieht darin offenbar eine Richtschnur der Politik. Schließlich erklärte er schon früher, dass die Skepsis gegenüber Fremdem in Ordnung sei. Dass wir in Deutschland und damit auch in Sachsen Religionsfreiheit haben und über den Bau von Kirchen, Synagogen und Moscheen nicht irgendeine kollektive Gefühlslage, sondern das Bedürfnis und der Willen von Gläubigen entscheiden, hat sich bis zur „Christlich-Demokratischen Union“ in Sachsen noch nicht herumgesprochen.
Damit gibt Herr Kupfer unfreiwillig Frank Richter recht, der im Zusammenhang mit seinem Parteiaustritt gemutmaßt hatte, die hiesige CDU verwende vielleicht auch deshalb bevorzugt den Namen „Sächsische Union“, um das „C“ loszuwerden. Wir haben uns also auf einen verschärften Rechtskurs der „Sächsischen Union“ einzustellen, zu dem Herr Tillich wie immer keine Meinung hat. Er lässt es geschehen und trägt damit die größte Verantwortung für das blau-braune Desaster in Sachsen.