Was will Finanzminister Vorjohann hinsichtlich des Steinbeis-Gutachtens zum Finanzausgleich verheimlichen?
In der Debatte um das unlängst beschlossene Finanzausgleichsgesetz spielte auch ein Gutachten eine Rolle, das die Staatsregierung beim Steinbeis-Forschungszentrum Regionalwirtschaft, Innovationssysteme und Kommunalfinanzen in Greifswald in Auftrag gegeben hatte. Das Papier mit dem Titel „KOMMUNALER FINANZAUSGLEICH IM FREISTAAT SACHSEN AB 2021“ empfiehlt unter anderem, mittelgroße Kommunen zugunsten kleinerer Kommunen zu benachteiligen.
Ich habe das Finanzministerium nach den Konditionen der Auftragserteilung befragt und erkläre zu den Antworten (Drucksache 7/6005):
„Der Finanzminister weigert sich, uns den Gutachterauftrag zur Verfügung zu stellen. Die Staatsregierung gibt mehr als 100.000 Euro aus für ein Gutachten und die Abgeordneten, die das Regierungshandeln kontrollieren sollen, dürfen den Auftrag nicht sehen? Wo leben wir denn? Da scheint doch wohl etwas sehr im Argen zu liegen, was die Achtung der Staatsregierung vor dem Parlament angeht. Soll hier etwas verheimlicht werden?
Die Finanzbeziehungen zwischen den Kommunen und dem Freistaat sind ein seit Jahren heiß debattiertes, komplexes Thema. Schon deshalb sollten Abgeordnete, Kommunen und die Öffentlichkeit nachvollziehen können, was hier in Auftrag gegeben worden ist, um den kommunalen Finanzausgleich vermeintlich zu ‚reformieren‘. Finanzminister Vorjohann mauert allerdings.“