Soziales

Zum Mindestlohn-Gesetzentwurf im Bundesrat, mit dem sich die Länderkammer morgen beschäftigen wird: Ich fordere die sächsische Staatsregierung auf, es anderen Landesregierungen wie sogar dem SPD/CDU-regierten Mecklenburg-Vorpommern gleichzutun und die Bundesratsinitiative für einen gleichen, gesetzlichen und flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro zu unterstützen. Diese Zahl entspricht auch dem Kompromiss, den wir als LINKE mit SPD und Gewerkschaften beim Entwurf …
weiterlesen "Sachsen sollte Bundesratsinitiative für Mindestlohn mittragen – Prüfstein, ob Staatsregierung CDU- oder FDP-geführt"
Zum Abschluss der Verhandlungen zwischen den fünf demokratischen Fraktion CDU, LINKE, SPD, FDP und GRÜNE über Änderungen der sächsischen Verfassung:                         Wir haben den Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung durchgesetzt, dass die deutschlandweit geltende Schuldenbremse in Sachsen nicht auf Kosten sozialer Belange umgesetzt werden darf. Bei der Aufstellung des Landeshaushaltes ist zukünftig neben Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit der „soziale Ausgleich“ als gleichrangiges Verfassungsgut zu berücksichtigen. Das ist in Deutschland bisher einmalig. Zugleich wird den Kommunen ein verbindlicher finanzieller Ausgleich bei Mehrbelastung durch Übertragung von Aufgaben an die kommunale Ebene garantiert. Damit stärken wir die kommunale Selbstverwaltung in ihrem Kern. Diese Forderung hatten wir von Anfang an zusammen mit der SPD vertreten.
weiterlesen "Sächsische Verfassungsreform mit linker Handschrift – einzigartiges Sozialstaatsgebot bei Haushaltsaufstellung"
Das größte Defizit in Sachsen nach 22 Jahren unter CDU-Herrschaft – bis 2004 allein, bis 2009 mit SPD und seither mit der FDP – ist der Mangel an BürgerInnenbeteiligung. Der ehemalige Ministerpräsident „König Kurt“ Biedenkopf ist zwar ein kluger Mann, was unbeschadet aller politischen Differenzen anerkannt werden darf. Aber die Demokratie im Freistaat trug seit seiner Wiedergründung 1990 monarchistische Züge, und in vielerlei Hinsicht wurde die rote durch eine schwarze Staatspartei ersetzt. Wenn auch mit einem markanten Unterschied: Gegen die schwarze Staatspartei kann man vor dem Verfassungsgericht klagen – was unsere Fraktion, ob allein oder zusammen mit anderen, weit mehr als ein Dutzend Mal erfolgreich getan hat.
weiterlesen "Demokratie- und Sozial-Förderung versus Fetisch „Schuldenverbot“ in Sachsen"
Zum anhaltenden Koalitions-Poker von CDU und FDP um den sächsischen Doppelhaushalt 2013/2014: Verglichen mit dem orientierungslosen Feilschen der schwarz-gelben Koalitionäre in Sachsen geht’s auf jedem orientalischen Basar wohlgeordnet zu. Die Herren Tillich und Flath halten sich in Statisten-Rollen verschanzt, von Richtlinienkompetenz bzw. Gestaltungsanspruch keine Spur. Stattdessen führt bisher der Finanzminister das Zepter, der vorab selbstherrlich dekretiert, wo …
weiterlesen "Zum Koalitionspoker um Sachsens Doppelhaushalt: Bisher nur Feilschen ohne Plan, kein Gestaltungswille sichtbar"
Zum heutigen Aktionstag „Pflege braucht Zeit", der auch vor dem Landtag durchgeführt wird: Die Pflegepolitik in Sachsen muss grundsätzlich reformiert werden. Es ist für mich nicht mehr länger hinnehmbar, dass einerseits die Staatsregierung eine Demografie-Debatte führt und den Anstieg des sogenannten Altenquotienten in der Gesellschaft bedauert, aber andererseits auf die stetige Zunahme der Anzahl der Pflegebedürftigen nur unzureichend reagiert. Die Zustimmung der Regierung Tillich zur Einführung der privaten Pflegeversicherung nach dem Modell der Riester-Rente wird das grundsätzliche Problem nicht lösen. Es ist nur ein weiterer Beitrag zur Unterstützung des Versicherungs- und Bankensektors.
weiterlesen "Pflege braucht Zeit und Geld – Sachsens Regierung reagiert auf stetige Zunahme Pflegebedürftiger unzureichend"
Rede beim Empfang der Fraktion DIE LINKE anlässlich des 70. Geburtstages von Dr. Edith Franke Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, liebe Anwesende und vor allem natürlich: Liebe Edith! Wenn man Edith Franke tagtäglich in ihrer Vitalität und Dynamik, in ihrem ebenso leidenschaftlichen wie unablässigen Engagement für die Benachteiligten dieser Gesellschaft erlebt, dann kann man sich nur wundern: Sie also soll wirklich das älteste Mitglied des Sächsischen Landtags sein? Ja, sie ist es tatsächlich. Deshalb ist sie auch Alterspräsidentin des Parlaments. Dieses Amt hat sie mit derselben Unerschrockenheit wahrgenommen wie ihre Aufgabe als „Tafel“-Chefin. Sie ist damit ihrem Ruf als moralische Autorität auch an ihrem neuen Wirkungsort treu geblieben. Wobei von Anfang an klar war: Das Parlament ist ihr politisches Spielbein, das Standbein bleibt die außerparlamentarische Arbeit, ihr unermüdliches Wirken für Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden sind. Dabei ging es ihr nie um eine nur rein caritative Tätigkeit, sondern stets steht die Ermutigung im Mittelpunkt, das eigene Leben selbstbewusst in die eigenen Hände zu nehmen. Dabei bedarf es aber oft der Unterstützung. Der Spruch „Jeder ist seines Glückes Schmied“ stimmt eben nur in einer solidarischen Umgebung, wo nicht das Prinzip des totalen Wettbewerbs, sondern der gegenteiligen Hilfe gilt. In diesem Sinne leistet Edith Franke Hilfe zur Selbsthilfe und freut sich über jeden Bedürftigen, der mit Begleitung der „Tafel“ zu einem selbstbestimmten, souveränen Leben gefunden hat.
weiterlesen "Rede zum 70. Geburtstag von Dr. Edith Franke, Alterspräsidentin des Sächsischen Landtages"
Zur Pressemitteilung der Sozialministerin „Noroviren in Erdbeeren nachgewiesen“: Ich erwarte vom Sozialministerium, dass es im Verordnungswege auf die Versorgung der Kinder in Schulen und Kindergärten durch regionale Anbieter drängt. Dass Lebensmittel über zehntausend Kilometer durch die Welt transportiert werden, um Kinder in Sachsen zu ernähren, ist Irrsinn. Zugleich brauchen wir aber ein generelles Umdenken, dass Essen nicht nur aus der Region kommen, sondern auch nach Möglichkeit …
weiterlesen "Kein Kosten-Wettbewerb um Kinderernährung – Konsequenz aus massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen"
Am kommenden Dienstag beschäftigt sich der Wirtschaftsausschuss des Landtags in einer öffentlichen Sachverständigen-Anhörung (9.10.2012, 10 Uhr im Raum A 600 des Parlaments) mit den drei Entwürfen eines neuen Vergabegesetzes, von LINKEN und SPD, den GRÜNEN und CDU und FDP. In diesem Zusammenhang erklärt aus aktuellem Anlass – „Jobkompass 2012, Oberlausitz Spezial“ der „Sächsischen Zeitung“ – der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt: …
weiterlesen "Vergabegesetz muss Standort-Attraktivität von Sachsen erhöhen – ohne Tariftreue weiter Abwanderung"
Zur Aktuellen Debatte auf Antrag der SPD über das Thema „Faire Arbeit fördern – Altersarmut in Sachsen verhindern“ : Zwei Drittel aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Sachsen verdienen maximal 2.500 Euro brutto im Monat und gehören damit zu der Gruppe der Bevölkerung, die nach den Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums in Zukunft von Altersarmut bedroht ist. Bei den Einkommen befinden sich die Menschen in Sachsen völlig unverdientermaßen auf…
weiterlesen "Wirkungsvollstes Mittel gegen Altersarmut sind faire Löhne – Niedriglohnpolitik in Sachsen muss beendet werden!"
Pressekonferenz in Vorbereitung der Landtagssitzung am 26./27. September 2012 Wie Sie wissen, gehört es zu unserem politischen Stil, auf aktuelle Herausforderungen sofort zu reagieren – und deshalb haben wir wieder einen Dringlichen Antrag eingebracht. Dass nach einem Urteil des Bundesfinanzhofs kommunale Kitas Körperschaftssteuern zahlen sollen, ist ein Schlag ins Kontor aller Bemühungen, flächendeckend in ganz Deutschland ausreichende Kita-Plätze in guter Qualität anzubieten. Entgegen der Logik des Urteils haben wir keinen Wettbewerb zwischen Kitas um Kinder, sondern zwischen den Eltern um Kita-Plätze. Da es vor der nächsten Bundesratssitzung keine weiteren Landtagssitzungen mehr geben wird, ist dieser Dringliche Antrag zwingend dringend, denn jetzt muss eine Bundesratsinitiative ergriffen werden, um diesem Unsinn gesetzgeberisch Einhalt zu gebieten. Außerdem haben wir eine dringliche mündliche Anfrage gestellt, wo wir die faktische Degradierung des Landespolizeipräsidenten thematisieren werden und nach den Gründen seiner Versetzung Auskunft erlangen wollen. Unser Schwerpunkt an diesen beiden Tagen im Landtag – das wird sie nicht überraschen - ist natürlich die sächsische „Nicht-Bildungspolitik“. Zunächst die Schulpolitik. Neben der Dauerkrise wachsender Unterrichtsausfall haben sich zwei weitere Baustellen aufgetan, die die Staatsregierung bisher sich selbst überlassen hat, ohne anzupacken. Einmal das Drama um die Arbeitshefte der Schülerinnen und Schüler, die mancherorts noch gar nicht zur Verfügung stehen, weil der kommunale Träger das Geld noch nicht bereitgestellt hat. Die Wurzel des Übels aber befindet sich im Kultusministerium, das immer noch nicht das Urteil zur Lernmittelfreiheit ordentlich umgesetzt hat. Statt tätige Abbitte für die jahrzehntelange verfassungswidrige Praxis der eben real nicht existierenden Lernmittelfreiheit zu leisten, schiebt man die Verantwortung weitgehend an die Kommunen weiter.
weiterlesen "Redebeitrag zur Pressekonferenz 26./27. September 2012"